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Archiv-Artikel

Meister mit schwarzer Kasse

Hamburg/Bremen taz/dpa ■ Werder Bremen hat sich seine Meisterfeier auch nicht durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel über „schwarze Kassen“ verderben lassen. „Das ist ein alter Hut. Es ist damals kein Steuerverfahren gegen uns eingeleitet worden. Außerdem ist der Fall abgeschlossen“, reagierte Werders Marketing-Vorstand Manfred Müller auf die Anschuldigungen. Laut dem Bericht hat der Verein unter seinem Ex-Manager Willi Lemke über viele Jahre hinweg eine „schwarze Kasse“ in Luxemburg geführt und diese offenbar auch bei Transfers ausländischer Spieler wie Ailton genutzt. Das gehe aus einem internen Bericht der Steuerfahndung Bremen hervor, der sich auf Angaben des Vereins bezieht. Vor drei Jahren habe der Werder-Vorstand Selbstanzeige erstattet und die Zinsen nachversteuert, schreibt der Spiegel. Lemke, der heute Bildungssenator in Bremen ist, ließ seinen Pressesprecher eine dürre Erklärung verteilen: „Der Vorgang ist ab September 2001 Gegenstand eines auf Selbstanzeige beruhenden Ermittlungsverfahrens gewesen“, heißt es darin. Und weiter: „Nach Zahlung der von der Finanzverwaltung geforderten Beträge durch Werder Bremen ist das Verfahren im August 2002 eingestellt worden. Soweit es meine Person anbetrifft, ist ein Ermittlungsverfahren in Ermangelung eines Eingangsverdachtes von vornherein nicht eröffnet worden.“