: 120 Tage von Abu Ghraib
betr.: Folter in Abu Ghraib
Bilder wie „nackter Mann, kniend, mit Halskette“ oder „aufeinander gestapelte verkeilte nackte Körper“ erinnern verblüffend an Szenen und Illustrationen aus De Sades „120 Tage von Sodom“. In Abu Ghraib scheinen sie eine Art späte Renaissance zu erleben. Der Sadismus wiederholt sich in modernen, historisch offenbar engen Mustern. Dass an diesen Erniedrigungs- und Aufgeilungssadismen sadistisches Kunstschaffen im Spiel war, könnte fast vermutet werden, verriete seine Imitation statt Geist nicht Geistlosigkeit, und widerlegte der Schmerz nicht jeglichen Witz. S. B. MARTI, Berlin