: Wie Tiere behandelt
betr.: „Bilder als Waffen“, taz vom 13. 5. 04
So ist das mit der Spirale der Gewalt. Man tut immer das, was für einen selber „relativ“ harmlos ist, den anderen aber besonders trifft. Nun haben die Amerikaner im Irak Dinge getan und gefilmt, die in den Augen der wohl meisten Muslime nur Tiere tun können. Was ist für sie folgerichtiger, als die Amerikaner wie Tiere zu behandeln und dieses ebenfalls zu filmen. Ansonsten scheinen die Amerikaner endgültig durchgeknallt zu sein, dass sie ausgerechnet jetzt Sanktionen gegen Syrien verhängen. H. C. KÖHLER, Feldkirchen
Es ist längst nicht nur die Frage: Darf man nun veröffentlichen oder darf man nicht? Was ist zum Beispiel mit den Angehörigen und Freunden Nicholas Bergs? Was würde wohl jeder Einzelne von uns empfinden, wenn Bilder der letzten Sekunden im Leben des Sohnes, Bruders, Vaters oder auch „nur“ des Kumpels in jeder Zeitung und in jeder Nachrichtensendung zu sehen wären?
Nicholas Berg sei für die Sünden Bushs und Rumsfelds gestorben, sagte sein Vater der Presse. Wie wahr! Wo hatten die Saubermänner aus Washington außer der Verhaftung Saddam Husseins, der Sicherung des Ölministeriums und der ehrhaft-amerikanischen Auftragsvergaben an Halliburton & Co. denn ernsthafte Zielvorstellungen für die Gewinnung des Friedens im Irak? Weshalb wurde nicht sofort auf Warnungen des IKRK oder auch des US-Generals Taguba bezüglich der Folterung irakischer Häftlinge durch Koalitionssoldaten reagiert? Nick Berg könnte noch leben – und mit ihm zahlreiche weitere Zivilisten wie Soldaten! MARTIN LINKOHR, Köthen