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Archiv-Artikel

Erneut Großrazzia in Irak

US-Truppen wollen mit „Wüstenklapperschlange“ Angreifer aufspüren. Vermisste Soldaten tot entdeckt

BAGDAD afp/dpa ■ Der Tod von zwei offenbar entführten US-Soldaten und weitere Angriffe auf US-Truppen sind deutliche Zeichen für die angespannte Sicherheitslage in Irak. Die US-Truppen antworten mit einer Großoffensive. Die Militäraktion „Desert Sidewinder“ (Wüstenklapperschlange) erstreckt sich nach Armeeangaben über Zentralirak, von der iranischen Grenze bis nördlich von Bagdad. US-Außenminister Colin Powell mahnte seine Landsleute angesichts der feindlichen Angriffe zur Geduld. US-Zivilverwalter Paul Bremer hob die Bedeutung der erhofften Festnahme von Saddam Hussein für die Stabilität hervor.

Die Leichen der zwei vermissten US-Soldaten wurden rund 35 Kilometer nordwestlich von Bagdad entdeckt. Die beiden waren am Mittwoch von ihrem Wachposten verschwunden. Im Zuge der Ermittlungen wurden bislang 12 Iraker festgenommen.

Bei einer Explosion in Bagdad wurden gestern ein Iraker getötet und zwei US-Soldaten verletzt. Nach Angaben eines US-Armeesprechers detonierte der Sprengsatz auf einer Autobahn.

Die US-Streitkräfte in Irak sehen sich außer Stande, das Eindringen ausländischer Milizionäre ins Land zu verhindern. Die Besatzungstruppen machen für die andauernden Attacken auf US-Soldaten versprengte Anhänger des entmachteten Staatschefs Saddam Hussein, Angehörige der Fedajin-Milizen sowie ausländische Kämpfer verantwortlich. Zivilverwalter Bremer wirft vor allem der Führung des Iran vor, den Prozess des Wiederaufbaus und der Demokratisierung in Irak zu torpedieren.