Wochenübersicht: Bühne
: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Backfabrik, Poesiefestival: „Ground Zero“, 2. 7., 20 Uhr

Theater RambaZamba: 3. 7., 20.30 Uhr, 4. 7., 21 Uhr

Man soll sich nicht täuschen lassen, wenn jetzt überall von Theaterferien die Rede ist: Ferien machen nur die bürgerlichen Bühnen. Für die Freie Szene fängt jetzt das Theater erst richtig an. Am Mariannenplatz hat das berühmte Wandertheater Ton und Kirschen seine Zelte aufgeschlagen und spielt ab Mittwoch jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit die „Bacchen“ nach Euripides. Ein Hauch von Ariane Mnoushkine wird über den Mariannenplatz wehen, wenn die asiatisch-afrikanisch maskierten und kostümierten Spieler im Fackellicht die antike Tragödie als mythisches Jahrmarkttheater spielen. Die Choreografin Constanza Macras unternimmt eine Zeitreise mit Videos, Tanz und Musik durch das ehemalige Kaufhaus Jandorf, wo die Sophiensaele eine weitere Spielstätte gefunden haben. Die Texte der Performance „Back to the Present“ hat Marius von Mayenburg geschrieben. In der Backfabrik plant im Rahmen des Poesiefestivals der Dichter Gerhard Falkner mit dem amerikanischen Avantgardemusiker David Moss die Lyrik-Sound-Performance „Ground Zero“. Im Stadtbad Oderberger Straße spielt das Theater RambaZamba mit Behinderten ein Stück über Gentechnologie und Verbrechen: „Begegnungen in Mongopolis“. Die Volksbühne hat ihre Diskurse wieder in die orangefarbenen Wagen der Rollenden Road Show verpackt und schickt sie auf Sommerfrische in die Bezirke: wieder nach Neukölln auf das bewährte Trümmergrundstück an der Rungiusstraße. RRS-Highlight der Woche: das Konzert am Donnerstagabend, u. a. mit den „PuppetMastaz“, der ersten Toygroup der Welt. Das BE verabschiedet sich aus der alten Spielzeit mit einem Ausblick auf die neue: Ab Dienstag kann man in einer Voraufführung schon einen Blick auf Claus Peymanns neue Inszenierung werfen: „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht.

Kaufhaus Jandorf, „Back to the Present“, 2. 7.–6. 7, ab 17 Uhr

Mariannenplatz: „Ton und Kirschen“, ab 2. Juli bei Dunkelheit