Olympia unsicher

Sportminister Vesper „bedauert“ Leipziger Olympia-Niederlage. Gerüchte um erneute NRW-Bewerbung

DÜSSELDORF taz ■ Sportminister Michael Vesper hat die gestrige Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bedauert, Leipzig nicht den Status einer „candidate city“ für die Olympischen Spiele 2012 zuzusprechen. „Deutschland hätte es verdient gehabt, mit seinem Angebot dabei zu sein.“

Nach dem Scheitern Leipzigs mehren sich die Anzeichen, dass NRW einen erneuten Anlauf als Kandidat für die Spiele 2016 nehmen könnte. „Es gibt Gerüchte, dass die Regierung eine weitere Bewerbung erwägt“, sagte ein Abgeordneter der Landtagsopposition zur taz. Sowohl Sportminister Vesper als auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) hatten den Erfolg Leipzigs beim innerdeutschen Olympia-Rennen im April 2003 mehrfach kritisiert und als „politische Entscheidung“ bewertet. Welche NRW-Stadt für Olympia 2016 ins Rennen gehen könnte, sei jedoch offen. Der Landtagsabgeordnete: „Auf jeden Fall sollte nicht wieder eine ganze Region wie Düsseldorf Rhein-Ruhr antreten.“ Am besten wäre eine bekannte Bewerberstadt wie Köln.

Vesper nahm gestern indirekt zu den Gerüchten Stellung. „Zunächst müssen wir die Entscheidung des IOC analysieren und die Frage klären, wie es kommen konnte, das Leipzig bei den entscheidenden IOC-Kriterien relativ schlecht abschnitt“, sagte Vesper. Eine rasche Entscheidung für eine erneute Bewerbung schloss der Minister deshalb aus. Für alle großen Metropolen sei es jedoch ein herausragendes Ziel, einmal Gastgeber Olympischer Spiele zu sein. Vesper: „Das gilt auch für die Rhein-Ruhr-Region. Aber ich rate in dieser Frage zur Zurückhaltung.“ TEI