: Überbrückung im Keller
Das CaFée mit Herz bereitet sich auf Zwischenlösung vor. In zwei Jahren geplanter Neubau noch nicht finanziert
Nach langer Blockade räumte die Bezirksversammlung Mitte dem CaFée mit Herz in der vergangenen Woche wenigstens eine Chance auf den geplanten Neubau ein (taz berichtete). Bereits im Juni indes muss die Begegnungsstätte für Obdachlose, Arme und überhaupt Bedürftige die derzeit genutzten Räume im Haus 5 des früheren Hafenkrankenhauses verlassen. Seit etwa zwei Wochen werden unter handfester Beteiligung von CaFée-NutzerInnen die Kellerräume in Haus 2 renoviert.
Auch wenn Holger Hanisch, Geschäftsführer des Trägervereins, den Eindruck „nicht sehr angenehm“ findet, dass „Menschen, die sowieso schon unten sind, noch weiter runter müssen“, freut er sich doch über die Möglichkeiten, die das Provisorium bietet. Man gewinne rund 100 Quadratmeter hinzu, es werde einen separaten Beratungsraum geben, auch der Gästeraum sei größer als derzeit. Rechne man die jetzt erforderlichen Investitionen auf die geplanten zwei Jahre Nutzung um, hat das „CaFée“ annähernd 2.000 Euro monatlich für Miete und Sonstiges aufzubringen – bei Einnahmen von 1.900 Euro monatlich.
Zudem will die vermietende Stadtentwicklungsgesellschaft Steg in etwa einem Jahr das Finanzierungskonzept für den Neubau vorgelegt bekommen – derzeit klafft eine Lücke von mindestens 125.000 Euro. Dann werde entschieden, ob aus dem Übergangs- ein Dauerquartier wird. Investitionen seien dann aber in jedem Falle nötig, so Reiner Schendel vom Sanierungsträger Stattbau. Es bestehe weiterhin Bedarf an Unterstützung.
In der Nachbarschaft des „CaFée mit Herz“ plant die Steg derweil eine „Gründeretage“ für Unternehmen des Gesundheitswesens. Interessenten können sich bei Kurt Reinken informieren (Tel. 43 13 93 42, kurt.reinken@steg-hh.de). aldi