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Archiv-Artikel

Gipfel der Weißkittel

Lokal- und mehr Prominenz beim Auftakt des Ärztetages

Bremen taz ■ Den kräftigsten Beifall bekam Ursula Auerswald. Die Präsidentin der Bremer Ärztekammer und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer eröffnete gestern den 107. Deutschen Ärztetag in der Glocke mit einer politisch klaren wie menschlich warmen Rede. “Sie haben uns zugerufen, Sie könnten uns nicht alle zu Millionären machen“, erklärte sie Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in der ersten Reihe, „aber Sie können sich kümmern, dass Ärzte wenigstens für die Arbeit, die sie machen, bezahlt werden.“ Ansonsten war Auerswald ganz die charmante Gastgeberin. Sie würdigte die Ministerin als „jemand, der sich immer eine steife Brise um die Nase hat wehen lassen und dabei doch standfest geblieben ist.“ Sie warb “um etwas mehr Vertrauen“ in die Ärzteschaft. Und sie warb für die “tolle Stadt“ Bremen.

Das variierte dann noch auf vielfache Weise - na, wer wohl, genau: Henning Scherf. Erzählte von Bremens Historie, von den seit 1.000 Jahren „gewählten Typen - die waren würdiger als ich“, vom Gründergeist der Wissenschaftsstadt (“Auf dem Campus ist überhaupt kein Platz mehr, die Firmen drängeln sich“) und, naja, von Schulden (“wir sind richtig mit dem Rücken an der Wand“). Und er sagte zu den rund 250 Delegierten, sie sollten sich frei fühlen in Bremen: „Keiner wird mit Ihnen abrechnen!“

Nach Scherf kam der Bundespräsident. Der bemerkte süffisant: “Kleines Bundesland, großer Bürgermeister“. sgi weiterer bericht SEITE 6