Sesam-Demo

Kinder, Mütter, Väter standen gestern ab 12 Uhr vor dem Tor des NDR-Fernsehgebäudes in Lokstedt. Mit Plakaten und Sprechchören wie „Sesamstraße pur – nur um 18 Uhr“ protestieren sie gegen die geplante Sendeplatzverlegung der seit 30 Jahren beliebten Sendung. Diese soll nach Willen der NDR-Fernsehmacher Regional- und Servicesendungen weichen. Sie wird nicht mehr von Montag bis Donnerstag um 18 Uhr, sondern Dienstag bis Freitag, 7.30 Uhr im NDR-Fernsehen zu sehen sein. Und das schon ab dem 4. August. Zu der Protestaktion hatten die Familienväter John Ment vom privaten Rundfunksender Radio Hamburg und Achim Wiese von Oldie 95 aufgerufen. Sie und die 50 Protestanten fragen sich gemeinsam mit einer ganzen Generation, was diese Verlegung soll. Fraglich, wie es der NDR fertig bringt, sein Renommierstück zu einer Zeit ausstrahlen zu wollen, da Eltern nicht gemeinsam mit ihren Kindern sehen können. Auch, warum nicht entschieden wurde, die „Sesamstraße“, wenigstens im Kinderkanal um 18 Uhr auszustrahlen. Drei- bis Fünfjährige sind kein Millionenpublikum – trotzdem ist ein kindgerechtes Vorabendprogramm für sie wichtig. Keiner käme auf die Idee, die Tagesthemen um 7.30 Uhr zu senden. Jürgen Kellermeier, NDR-Programmdirektor, sagt: „Wir haben den Kinderkanal. Dort läuft die Sesamstraße 12.25 Uhr, dienstags bis freitags. Die Entscheidung ist gefallen.“ Schade. PW