: Deutsche fahren öfter mit Bussen und Bahnen
Wegen der Spritpreise lassen viele Menschen das Auto stehen. Der Güterverkehr auf Schiene und Straße nimmt zu
BERLIN rtr/dpa ■ Die Deutschen sind – vor allem wegen des Anstiegs der Benzinpreise – im Jahr 2008 mehr Bus und Bahn gefahren als im Jahr zuvor. Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) erklärte am Dienstag: Im letzten Jahr seien insgesamt 10,4 Milliarden Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Nahverkehr registriert worden. So seien über 28 Millionen Passagiere pro Tag befördert worden – und somit 1 Prozent mehr Fahrgäste als 2007.
Die bis zum Sommer stark gestiegen Spritpreise hätten Menschen zum Umsteigen auf Busse und Bahnen bewogen. Bereits in den Vorjahren waren öffentliche Verkehrsmittel immer mehr genutzt worden.
Für 2009 zeigte sich VDV-Präsident Günter Elste optimistisch. Allerdings würde sich ein heftiger Anstieg der Arbeitslosenzahlen auch im Nahverkehr bei den Pendlerzahlen auswirken, prognostizierte er. Auch könnten sich etwa die beschlossenen Abwrackprämien zur Stützung der Autoindustrie negativ auf den öffentlichen Nahverkehr auswirken.
Auch der Schienengüterverkehr nahm 2008 zu. Allerdings hing das auch damit zusammen, dass im letzten Jahr – trotz der einsetzenden Wirtschaftskrise – so viele Güter transportiert worden wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Das Transportaufkommen aller Verkehrsträger stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden vom Dienstag binnen Jahresfrist um 2,3 Prozent auf 4.511 Millionen Tonnen.
Im Einzelnen heißt das: Auf der Schiene wurden 379 Millionen Tonnen transportiert – und damit rund 4,9 Prozent mehr als 2007. Das Wachstum wurde im Wesentlichen vom Containerverkehr getragen. Der Güterverkehr auf der Straße nahm ebenfalls zu: 2008 transportierten die Lastwagen 3.473 Millionen Tonnen Güter, ein Plus von 2,3 Prozent. Zuwächse verzeichneten zudem Seeschiffe, Flugzeuge und der Transport durch Rohrleitungen, wie die Statistiker anführten. Mit Rückgängen kämpften derweil die Binnenschiffer: Ihre Transportmenge sank um 1,4 Prozent auf 245,6 Millionen Tonnen. Mit einem Anteil von 77 Prozent an der gesamten Beförderungsmenge bleibt der Transport von Gütern über die Straße dominant.