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Archiv-Artikel

Urdrüs wahre Kolumne Besser nicht erschießen!

Die Tatsache, dass mir die DKP in meiner Sturm- und Drangzeit keine Möglichkeit gab, mich als Vorstadt-Guerillero gegen das aus allen Löchern stinkende spätkapitalistische System in seinem Todeskampf mit der Waffe in der Hand zu erheben, führte seinerzeit zu meiner Trennung von der Partei der Arbeiterklasse, nachdem mich die Sozialdemokratie schon vorher ausgeschieden hatte „wegen Verächtlichmachung von Funktionären durch böswilliges Nachäffen, bis alle über die betroffenen Mandatsträger lachten“. Jetzt aber nachträglich von der Stasi-Aufklärerin Marianne Birthler zu hören, dass sich einige Genossen damals heimlich eine solide Untergrundausbildung für den Partisanenkampf in der DDR leisteten, empört mich auf das Heftigste: Wieder mal so eine Chance in meinem Leben, um die ich durch böswillige Egoisten gebracht worden bin.

The end is near, der Vorhang fällt. Ein echtes Volkstheater hätte es nach über 50 Jahren Spielzeit werden können, im gemeinsamen Geist von Karl Valentin, Dario Fo und Ingo Sax –und gern auch noch’n beeten wat Berni Kelb dazu, des alten Waldau sein klein Häuschen. Aber dann war da diese Gier nach dicken Autos, geilen Weibern und eeten un suupen auf Deckel des Hauses ein Leben lang und der mangelnde Mut der Akteure zur Revolte gegen die leithammeligen Mühlsteine an ihrem Leib. Und trotzdem hätte das Waldau-Theater überleben können, hätte man ihm nach erfolgter Entschuldung nur mit einiger Sicherheit ein einziges Prozent der Zinsen jener Summe jährlich zugesagt, die von den Bankrotteuren in den „Space Park“ gesteckt wurde. Ein Schwindelmanöver von Anfang an, das nicht mal ein halbes Jahr brauchte, um selbst für die gläubigen Kindsköppe dieser Stadt entzaubert zu werden. Trotzdem sollen sich die Verantwortlichen dafür besser nicht erschießen – denn selbst ihre standesgemäße Entsorgung mitsamt halb- und viertelseitigen Traueranzeigen würde noch der Gemeindekasse anheimfallen ...

Apropos Space Park! Wenn sich Hartmut Perschau auf der Pressekonferenz zum Rolandfest hinstellt und das bekanntlich stinkende Eigenlob ablässt „Wir waren mutig, den Entertainment Bereich ohne Shopping Center zu eröffnen“, dann zeigt sich, dass Mut für solche Strategen nur ein anderes Wort ist für die Opfer, die andere zu bringen haben. Und dass Henning Scherf dann auch noch trotzig stammelt „Wir sind auch jetzt keine Weicheier, geben nicht auf“, ist genau die Art halsstarriger Frechheit, die sich als Argument für die Nichtbeachtung irgendwelcher Kanzlerbriefe bewähren wird. Manchmal schreibt halt auch die Vernunft auf krummen Zeilen grade!

Dass Angler im Laufe der Jahre im Gesichtsausdruck ihrer Beute immer ähnlicher werden, ist dem aufmerksamen Beobachter sicher genauso vertraut wie die Tatsache, dass sehr viele Hundehalter die Physiognomie ihres Köters annehmen. Umso bemerkenswerter, am Baggersee einen Petrijünger mit seinem Dackel zu entdecken, deren beider Köpfe in der Silhouette einem Hechtmaul gleich kamen. Neben diesem Mensch-Tier-Ensemble aber lag ein Buch mit einem Titel, den ich hier nie und nimmer vermutet hätte: „Russische Volksmärchen“. Das Leben ist schon ziemlich bunt – und bestimmt findet sich im Magen des nächsten Fisches ein güldener Reif der letzten Zarentochter – und der Bremer Angler tritt die Nachfolge von Putin an, glaubt ganz festUlrich „Märchenprinz“ Reineking