: Abfall zu Dünger
Die Stadtreinigung hat ein Kompostwerk in Bützberg gekauft und sieht darin einen Beitrag zum Klimaschutz
Für knapp zehn Millionen Euro hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) zum Jahreswechsel das Kompostwerk Bützberg im schleswig-holsteinischen Tangstedt gekauft. „Mit dem Kauf der Anlage wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein in der Verwertung biogener Abfälle weiter intensivieren“, sagte SRH-Sprecher Rüdiger Siechau am Mittwoch in Tangstedt. Das bisher von Eon Energy from Waste betriebene Werk verwertet im Jahr rund 30.000 Tonnen Bioabfälle, vor allem aus Hamburger Haushalten, zu Kompost. Die SRH beliefert Bützberg bereits seit dessen Eröffnung 1995.
Die Bioabfälle werden im Kompostwerk zerkleinert, gesiebt und gereinigt. Zur Belüftung wird „Strukturmaterial“ beigemischt, zurzeit sind das vor allem die ausrangierten Weihnachtsbäume, erklärt Betriebsleiterin Anke Boisch.
Anschließend lagern die Abfälle zehn Wochen lang in der so genannten Kompostmiete. Erst dann ist Kompost daraus entstanden, der auf den Recyclinghöfen der Stadt Hamburg verkauft und zum Düngen in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzt wird. „Kompost ist ein organischer Mehrnährstoffdünger, der nicht weiter behandelt werden muss. Ähnlich wie früher Stallmist“, sagt Boisch.
„Durch die Gewinnung und Verwertung von biogenen Abfällen tragen wir wesentlich zum Klima- und Ressourcenschutz bei. Deswegen wollen wir die Wertstoffwirtschaft weiter ausbauen“, teilte die SRH mit. Das nötige Know-how habe man gleich dazu erworben. „Anke Boisch wird auch weiterhin als Betriebsleiterin in Bützberg tätig sein“, sagte RSH-Sprecher Siechau. Das gelte auch für die übrigen sieben Angestellten des Kompostwerkes.
Ein Ausbau der Anlagen in Tangstedt ist zurzeit nicht geplant. „Eine Biogasanlage, wie wir sie in Stellingen betreiben, ist zwar denkbar, hängt aber von diversen Genehmigungen ab“, erklärte Siechau. Langfristig solle die saubere Energie aus dem Hausmüll aber in jeder möglichen Weise genutzt werden. DPA