: Alles wird besser
Live via Bildschirm: Die alte Bahncard kommt wieder und soll zu einer Mobilitätskarte unter Einschluss der Verkehrsverbünde ausgebaut werden
von GERNOT KNÖDLER
Das Thema ist ein echter Aufreger. Deshalb hat die Deutche Bahn die Pressekonferenz zur Reform ihres neuen Preissystems live ins Altonaer Intercity-Hotel übertragen, wo Egbert Meyer-Lovis, Bahnsprecher für Hamburg und Schleswig-Holstein, den Journalisten aus der Region die Änderungen erklärte. Diesmal soll wirklich alles ganz einfach werden. Für Hamburg und Schleswig-Holstein will die Bahn demnächst sogar Verhandlungen mit dem HVV aufnehmen, damit Bahnkunden auf dem Weg zwischen Bahnhof und Haustür von Ermäßigungen profitieren können.
Augenfälligster Punkt der reformierten Reform ist die Wiedereinführung der alten Bahncard, mit der man zum halben Preis fahren kann. Künftig kann der Kunde billiger mit der Bahn fahren entweder, indem er sich eine von drei verschiedenen Bahncards mit unterschiedlich hohen Rabatten kauft, oder indem er mindestens drei Tage im Voraus bucht und somit von einem Sparpreis profitiert. Eine Kombination beider Systeme wird es nicht mehr geben.
Angesprochen darauf, dass Bahncard-Besitzer im Nahverkehr schlechte Karten haben, versprach Meyer-Lovis Besserung. Schwierigkeiten gebe es nur auf dem Gebiet von Verkehrsverbünden. Für Fahrten im Rahmen des HVV, der sich unlängst weit nach Schleswig-Holstein hinein erweitert hat, gibt es bisher keine Ermäßigungen mit der Bahncard. Die Bahn werde deshalb demnächst Gespräche mit dem Verkehrsverbund aufnehmen. Meyer-Lovis: „Wir wünschen uns die Bahncard als Mobilitätscard.“ Sie soll auf der ganzen Reise Vorteile bieten.
Bei der Reform erhalten bleiben nach Auskunft des Sprechers das Schöne-Wochenende-Ticket und das Schleswig-Holstein-Ticket, mit dem bis zu fünf Leute einen Werktag lang für 21 Euro durch Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern fahren können. Mit dem Schöne-Wochenende-Ticket können bis zu fünf Leute einen Samstag oder Sonntag lang für 28 Euro mit Regionalzügen fahren. Bei Streckenzeitkarten wie der Monatskarte für Pendler zwischen Hamburg und Bremen bleibt alles beim Alten.
So groß das Interesse der Medien an der Vorstellung der Änderungen war – von den wenigen Reisenden im Bahnhof Altona blieb keiner für die 12-Uhr-Nachrichten stehen, in denen der Bahnchef die Reform verkündete. Seit der Einführung des Preissystems im vergangenen Dezember hatten allerdings so viele Bahnfahrer Kritik geübt, dass sich die Bahn zum Handeln gezwungen sah.
weitere berichte SEITEN 1 und 3