: Umwelt-Schaden
Greenpeace und Bambule: Neue Gespräche mit drei Entlassenen nach rappelvollem Plenum
Er habe „schon lange nicht mehr einen solchen Andrang erlebt“, sagt einer, der dabei war gestern Vormittag. „Rappelvoll“ sei es gewesen auf der Betriebsversammlung bei Greenpeace, als über die Entlassung der drei Honorarkräfte Horst, Bernd und Peter (Namen geändert) diskutiert wurde. Die Umweltschutzorganisation, deren Deutschland-Zentrale am St. Pauli-Fischmarkt residiert, hatte sich von ihnen „getrennt, weil sie im Umfeld der Bambule-Proteste in Hamburg aktiv sind“, wie Pressechef Fouad Hamdan erklärt hatte (taz berichtete).
Die Kündigungen würden vorerst „nicht zurückgenommen“, berichtete Hamdan gestern der taz über die Ergebnisse der hausinternen Versammlung. Allerdings würde der zuständige Bereichsleiter Peter Küster „jetzt nochmal das Gespräch mit den Betroffenen suchen“. Bernd erklärte auf Nachfrage seine Gesprächsbereitschaft. Er sei „erfreut, wenn wieder Bewegung in die Sache kommen sollte“.
In der etwa 140-köpfigen Belegschaft hatte das Bekanntwerden dieses Vorgangs für heftige Diskussionen gesorgt. In deren Mittelpunkt stand die Frage, ob vermutete oder tatsächliche „Sympathie“ mit den vom Schwarz-Schill-Senat vertriebenen BauwagenbewohnerInnen ausreiche, um das Greenpeace-Prinzip der „Gewaltfreiheit“ zu verletzen. Und um die Frage, ob schon die Teilnahme an einer Demo eine Kündigung nach sich ziehen könnte, was Hamdan vehement verneint. Auch das Unwort „Berufsverbot“ war in den vergangenen Tagen mehrfach zu hören.
Auf dem Plenum selbst, versichern mehrere TeilnehmerInnen übereinstimmend, sei die Atmosphäre „konzentriert und sachlich“ gewesen, nur „zwei, drei Mal wurde es emotionaler“. Letztlich, so der Eindruck, sei es der Geschäftsführung vor allem um „Schadensbegrenzung nach innen und nach außen“ gegangen. sven-michael veit