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Archiv-Artikel

Elfenbeinküste: Frieden bröckelt

Von D.J.

BERLIN taz ■ Der Friedensprozess in der Elfenbeinküste steht auf der Kippe. Ein Gespräch zwischen einer Delegation des UN-Sicherheitsrates und Präsident Laurent Gbagbo ging im Streit über die Friedensabkommen auseinander, die im Januar im französischen Marcoussis unterzeichnet worden waren und die Rebellen des Landes in eine Regierung der nationalen Einheit integriert haben. Gbagbo meinte, dass die Verfassung der Elfenbeinküste Vorrang vor dem Friedensabkommen habe, während die UN-Delegation auf der vollständigen Umsetzung des Abkommens bestand. Das Friedensabkommen überträgt zentrale Kompetenzen des Präsidenten auf einen parteilosen Premierminister. Die Spannungen in der Elfenbeinküste wachsen ohnehin, seit Rebellenführer und neuer Kommunikationsminister Guillaume Soro letzte Woche im Gelände des Staatsfernsehens knapp einem Mordanschlag entging. In Reaktion verhängten die Rebellen den Ausnahmezustand über die von ihnen kontrollierte Nordhälfte des Landes. D.J.