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die anderen über michael moore unter palmen und den weltweiten öldurst

Die Verleihung der Goldenen Palme für Michael Moore kommentiert Le Figaro aus Frankreich: Die Bilder von der Misshandlung irakischer Häftlinge haben der Sache der USA bereits ungeheuren Schaden zugefügt. Die Goldene Palme von Cannes wird dazu beitragen, das Gefühl von der Unrechtmäßigkeit dieses Krieges und der Zweischneidigkeit des Washingtoner Kreuzzuges zu verstärken. Selbst wenn die Jury scheinheilig das Gegenteil versichert, hat die Verleihung des Preises an Michael Moore einen politischen Sinn. Selbst wenn die Wahl ausschließlich aufgrund ästhetischer Kriterien gefallen wäre, konnten die politischen Konsequenzen nicht übersehen werden.

Zu den gestiegenen Erdölpreisen schreibt das Pariser Blatt La Tribune: Wie bildet sich auf Dauer der Preis des Rohstoffs Erdöl heraus? Es ist wie überall das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Zum Angebot: Saudi-Arabien mag noch über Förderspielräume verfügen, aber viele andere Rohöl-Lieferanten sind bereits an der Obergrenze. Es wird sicherlich nicht die Ölförderung im Irak sein, die auf kurze Sicht den Markt wieder ins Gleichgewicht bringt. Zur Nachfrage: Sie war nie so stark wie jetzt. Weltweit gibt es einen Aufschwung, China entwickelt einen maßlosen Öldurst, und die Bürger der Industriestaaten haben keine Lust, auf ihre schweren Allrad-Wagen zu verzichten.

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