: Neues aus Cinebusch
Deutschlands größter Filmhändler Kloiber steigt doch bei der Hamburger Kinokette ein. Branche wähnt Besserung
Nun also doch: Der Münchner Filmhändler Herbert Kloiber hat mit dem Einstieg bei der Hamburger Kinokette Cinemaxx begonnen. Deren bisherige Hausbank, die Dresdner Bank, habe ihr Kreditmanagement an Kloibers Tele-München-Gruppe verkauft, teilte das Hamburger Unternehmen gestern Abend mit.
Es sei geplant, die jetzt durch Tele-München erworbenen Bankkredite in Eigenkapital zu verwandeln und Kloiber damit zum Cinemaxx-Hauptaktionär zu machen. Die Zusammensetzung des Vorstandes bleibe unverändert.
Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung bereits berichtet, Kloiber übernehme nach und nach die Mehrheit bei Cinemaxx. Als Kaufpreis und Kapitalspritze seien 30 bis 50 Millionen Euro im Gespräch. Kloiber gilt als führender kommerzieller Filmhändler in Deutschland und betreibt die Sender Tele 5 sowie ATV in Österreich.
Die deutsche Kinobranche, die eine lange Durststrecke hinter sich hat, erhofft sich vom anstehenden Sommer endlich eine Wende: „Wir erwarten in diesem Sommer sechs bis acht Millionen Besucher mehr als 2003“, so Johannes Klingsporn vom Verband der Filmverleiher – trotz Fußball- Europameisterschaft und Olympischen Spielen.
Die hohen Mieten sowie die Überkapazitäten am Markt haben neben der Cinemaxx auch die zweite große deutsche Kinokette Kieft & Kieft (Cinestar) überfordert. Bei den Lübeckern führen zwar noch die Geschwister Heiner und Marlis Kieft die Geschäfte, doch das Unternehmen gehört inzwischen der Amalgamated Holding Limited (AHL). Der australische Konzern erwirtschaftet jedoch mit Kieft & Kieft Verluste und überprüft derzeit sein Engagement bei den 31 Ufa-Kinos, die erst vor einem Jahr aus der Insolvenz gerettet wurden. aldi/dpa
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