: Hertha harmonisch
Mitgliederversammlung bleibt für Vereinsführung folgenlos. Mit Rekordetat auf zu kleineren Zielen
Die desaströse Zittersaison bleibt beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC ohne Konsequenzen in der Führungsetage. In der harmonischsten Mitgliederversammlung aller Zeiten wurden in der Nacht zum Dienstag alle Vertreter des Aufsichtsrats in ihrem Amt bestätigt, die erneut kandidiert hatten. Auch die Inszenierung der Saisonauswertung gelang Manager Dieter Hoeneß. Zunächst sagte er zum vor zehn Monaten formulierten Ziel Champions League: „Ohne Wenn und Aber, das war eine Fehleinschätzung.“
Dann sorgte der scheidende Trainer und „Retter“ Hans Meyer mit einer kabarettreifen Rede für Heiterkeit im Saal. „Ich möchte dem Club im Namen meiner Enkel für die Nichtabstiegsprämie danken.“ „Wir haben die Erwartungshaltung auf ein vernünftiges Niveau gebracht“, meinte Hoeneß und gab für die neue Serie das Ziel „einstelliger Tabellenplatz“ aus.
Trotz eines Rekordetats von 54 Millionen Euro, was immerhin einem Plus von 10 Prozent zur abgeschlossenen Spielzeit entspricht, werden die Personalkosten in der kommenden Saison 2004/05 auf 25 Millionen Euro reduziert. In der Saison 2002/03 hatten sie noch bei 33,3 Millionen Euro gelegen. Für Neueinkäufe sind gerade einmal eine Million Euro eingeplant. Präsident Bernd Schiphorst verriet aber, dass Finanzchef Ingo Schiller mit einer „großen internationalen Bank“ verhandelt, um neues Kapital heranzuschaffen. DPA