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Archiv-Artikel

Qualität statt Quantität

betr.: „Europäische Union einigt sich auf Agrarreform“, taz vom 27. 6. 03

Es wird höchste Zeit, dass die Brüsseler Agrarsubventionen endlich von der produzierten Menge weg und hin zur Qualität gelenkt werden. Denn die Überschüsse der EU mach(t)en bisher zum Beispiel in manchen Ländern Afrikas die heimischen Agrarprodukte unverhältnismäßig teuer gegenüber den zu Dumpingpreisen ins Land gebrachten Produkten aus Europa. Und die Bauern dort waren die Gearschten. Damit soll und muss jetzt Schluss sein.

Und auch gegenüber Amerika muss die EU auf dem Agrarsektor mal wieder ein deutliches Signal geben, damit das Genzeugs dort bleibt, wo es hingehört: „Esst euern Scheiß alleine!“ Wenn nicht, so kommt nicht nur der US-Agrarkonzern Monsanto auf dumme Gedanken. Und falls dann auch das (noch) geltende Gensaat-Freisetzungsmoratorium der EU wegfallen sollte, könnten Künast & Co die Agrarwende auch gleich wieder mit einstampfen. Dann haben nämlich die anderen ihren Kampf um den europäischen Markt gewonnen – das wäre bitter und mittelfristig zudem auch ein scharfer Einbruch in Sachen Lebenqualität.

NORBERT FASCHING, Gärtringen