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B

Bärenbrüder USA 2003, R: Aaron Blaise, Robert Walker

„Der 44. animierte Spielfilm aus dem Hause Disney erzählt von einem jungen Inuit, der den Tod seines Bruders rächen will - und in einen Bären verwandelt wird. Die Zeichner in der Disney-Filiale von Orlando, Florida gaben wirklich alles. Nach Entwürfen des Hamburgers Harald Siepermann zauberten sie tiefe Wälder und grandiose Bergketten, Gletscher und Wasserfälle aufs Papier, kolorierten Landschaften und wilde Tiere und die mystischen Rituale der amerikanischen Ureinwohner mit satt leuchtenden Farben. Traditionelle Handarbeit, Bild für Bild, detailversessen.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL, Maxx DEL

Bremer Beziehungskisten – Raritäten aus dem Radio Bremen Archiv

„Nicht erst seit der Verbreitung des Privatfernsehens tauchen die Themen Liebe und Sexualität im Fernsehen auf. Die Spurensuche im Archiv von Radio Bremen bringt Erstaunliches und Skurriles zutage: Untersuchungen über Lust und Leid des Sexualkundeunterichts oder Bremerhavener Antworten auf die Frage: Was ist Liebe? Eine amüsante Zeitreise, nicht zuletzt aufgrund der weit zurückliegenden Entstehungszeit.“ (Kommunalkino) Kino 46

C

Carolina USA/Deutschland 2003, R: Marleen Gorris, D: Julia Stiles, Alessandro Nivola

„Carolinas Familie ist ein durchgeknallter Haufen: der Vater ein Säufer, die Schwestern phantasiebegabte Prinzessinnen, die exzentrische Großmutter der Schrecken jeden Spießers. Carolina sehnt sich nach einem geregelten Leben, sie ist unzufrieden und allein. Dabei läge das Glück, in Gestalt von Nachbar Albert, vor der Haustür. Da Carolina das nicht erkennt, folgen Irrungen und Wirrungen. Einzig und allein die Besetzung vermag die Schwächen des Drehbuchs zu mildern: Vorhersehbarkeit und Sentimentalität sowie ein überholter Klassenstandpunkt, der Herkunft als Schicksal festschreibt.“ (tip) Cinema

The Company - Das Ensemble USA/Deutschland 2003, R: Robert Altman, D: Neve Campbell, Malcolm McDowell

„Alltag einer Ballettkompanie: Man trainiert, probt und tritt auf. Vor und hinter den Kulissen wird da geeifert und gelitten, geliebt und gestritten. Die meisten Darsteller in Robert Altmans Film sind im wirklichen Leben Tänzer beim Joffrey Ballet in Chicago. Einmal mehr legt der Regisseur viele Handlungsstränge aus, von denen er jenen um die Tänzerin Ry, gespielt von der beachtlich tanzenden Schauspielerin Neve Campbell, genauer verfolgt. Durch die Verletzung einer Kollegin rückt sie zur Primaballerina auf. Am klischierten Bild von der Ballettwelt wird zwar nur leicht, aber immerhin amüsant gekratzt, dafür ist das Kino um fabelhafte Tanzszenen reicher.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Casablanca OL

D

The Day After Tomorrow USA 2004, R: Roland Emmerich, D: Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal

„Die buchstäblich reinste Variante des amerikanischen Desasterkinos: Den hundertmillionenfachen, bald tiefgefrorenen Blutzoll des globalen Wetterumschwungs, den das Abreißen des Golfstroms binnen weniger Tage auslöst, verbirgt Emmerichs ‚The Day After Tomorrow‘ bald diskret hinter den Schneeverwehungen der nördlichen Hemisphäre, platziert dazwischen kleine Comedyschnipsel und eine ganz private Klimaverschiebung: Die Vergletscherung seiner Familiengefühle beantwortet der Held Dennis Quaid mit einem väterlichen Gewaltakt im kältedämmenden Anorak. Herzerwärmend - wenn es nicht so kühl kalkuliert wäre.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL

Dirty Dancing 2 USA 2004, R: Guy Ferland, D: Patrick Swayze, Mika Boreem

„„Dirty Dancing“ mit Patrick Swayze und Jennifer Grey - das war 1987. Der Nachschlag des Jahres 2004 verheddert sich in der Retroschleife. Im vorrevolutionären Kuba entdeckt ein cleanes amerikanisches Mädel die von karibischen Rhythmen gelockerten Körper. Mit kubanischem Tanzpartner beteiligt sie sich an einem Wettbewerb, verliebt sich ein bisschen, schnuppert einen Hauch Revolutionseuphorie und träumt weiter vom Gutmenschentum. Ausgebremst durch hölzerne Dialoge und andere Trivialitäten, bleiben die Tanzsszenen chancenlos.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL, Apollo BHV, Maxx DEL

E

Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros

„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen. Der von überzeugenden Hauptdarstellerinnen getragene Film fußt auf den persönlichen Erfahrungen seiner kolumbianischen Regisseurin und plädiert nachdrücklich für individuelle Lösungen.“ (filmdienst) Cinema

Ein Kater macht Theater USA 2004, R: Bo Welch, D: Mike Myers, Alec Baldwin

„Ein mannsgroßer sprechender Kater mit hohem Hut taucht bei zwei Kindern auf, die sich zu Hause langweilen, und verspricht ihnen Kurzweil und Spaß. Das führt in ein Fantasieland und zu großem Chaos. Witzlose und langweilige Komödie, die aus einem in Amerika populären Kinderbuch einen unnötig modernisierten Realfilm mit grellbuntem Kitsch, alberner Action und klischeehaften Figuren macht, der nur bedingt kindgerecht ist.“ Cinemaxx, CineStar, Cinespace

Elling - nicht ohne meine Mutter Norwegen 2003, R: Eva Isaksen, D: Per Christian Ellefsen, Christin Borge

Er ist einer der seltsamsten Filmhelden der letzten Jahre: Der Norweger Elling, der nur aus Ängsten und Phobien zu bestehen scheint und für den das ganz normale Alltagsleben jeden Tag aufs Neue wie eine Expedition in die fernste, fremdeste und bedrohlichste Wildnis erscheint.Wenn nun der zweite Film mit ihm als Titelheld in die Kinos kommt, dann ist dies keine Fortsetzung in dem Sinne, dass einfach versucht wird, nach dem gleichen Rezept noch einen Erfolg zu basteln. Das Prequel beginnt damit, dass Elling es sich bequem bei seiner Mama eingerichtet hat. Doch dann will diese unbedingt Urlaub auf Mallorca machen, die Flugtickets sind schon gekauft, und ehe sie ihn alleine in der Osloer Kälte zurücklässt, fährt er doch lieber mit. Es ist schon sehr witzig, wie dieses Nervenbündel auf den ganz normalen Wahnsinn des Massentourismus trifft, doch im Gegensatz dazu wird das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn als sehr liebevoll gezeichnet. Und langsam wird klar, dass die Mutter todkrank ist und alles versucht, damit ihr Sohn bei dieser Reise flügge wird und ohne sie weiterleben kann. Da ist seine Gestörtheit dann gar nicht mehr komisch, da spürt man, wie hart ihn der Tod seiner einigen Bezugsperson trifft. Da gibt es aber auch einige schöne Momente der Ruhe, in denen Elling endlich im Frieden mit sich und der Welt zu leben scheint. (hip) Schauburg

F

Ferkels großes Abenteuer USA 2003, R: Francis Glebas

“Nach dem Riesenerfolg des Tigger-Films steht nun der kleine rosa Freund von Winnie Puuh, Ferkel, im Mittelpunkt der Geschichte. Musikalisch begleitet von sechs neuen Songs, erzählt auch dieser Disney-Zeichentrickfilm für die kleinsten Zuschauer eine Geschichte über Freundschaft, Toleranz und Verständnis und die Tatsache, dass man nicht unbedingt groß sein muss, um große Dinge zu tun.“ (Blickpunkt:Film) Kino 46

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City

50 erste Dates USA 2004, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Drew Barrymore

„‚50 erste Dates‘ handelt von einem wahren Traummann: Jeden Tag umwirbt Henry (Adam Sandler) die Frau seines Herzens, als hätte er sie gerade erst kennen gelernt. Für ihn selbst ist der Minnedienst freilich ein rechter Alptraum. Seine Angebetete (gespielt von Drew Barrymore) hat nämlich ein lädiertes Kurzzeitgedächtnis und vergisst ihn immer wieder. Sie ist zu beneiden: Denn Sandler hat sich zu seinem grenzdebilen Gesichtsausdruck den passenden Humor auf den Leib schreiben lassen und traktiert den Zuschauer mit Scherzen der bescheidensten Sorte, die er so leicht nicht vergessen kann. Nach und nach erkennt Regisseur Peter Segal zwar das romantische Potenzial seiner Geschichte - aber da hat der Zuschauer längst die Geduld verloren.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. Der Filmemacher traut sich hier wirklich etwas. (hip) Cinema, Apollo BHV

Das geheime Fenster USA 2004, R: David Koepp, D: Johnny Depp, John Turturro

„Als sei es nicht schon Horror genug, an einer Schreibblockade zu leiden, taucht im Leben des einst erfolgreichen Schriftstellers Morton ein geheimnisvoller Stalker auf, der behauptet, Morton habe bei ihm abgekupfert. Um sein Recht zu bekommen, geht er sogar über Leichen ... Subtil inszenierter Psychohorror nach Stephen King mit einem glänzend aufgelegten Johnny Depp.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

H

Harry Potter 1-3 USA 2001, ‘02, ‘04, R: Chris Columbus,Alfonso Cuarón, D: Danile Radcliffe, Emma Watson

Wie inzwischen bei den Blockbustermehrteilern üblich, gibt es auch hier am Mittwochabend vor dem Kinostart alle Teile in einem Paket. Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Schauburg

Harry Potter und der Gefangene von Askaban USA 2004, R: Alfonso Cuarón, D: Danile Radcliffe, Emma Watson

„Abgesehen davon, dass Gary Oldman im lange ersehnten dritten Teil der Harry-Potter-Saga in die Rolle von Sirius Black schlüpft und außerdem Seventies-Ikone Julie Christie mit einem Cameo-Auftritt dabei ist, darf man vor allem auf die Regie des Mexikaners Alfonso Cuarón gespannt sein, der den Staffelstab von Chris Columbus übernahm. Cuaróns größter Erfolg ist bislang das Coming-Of-Age-Meisterwerk ‚Y tu mama tambien‘ sowie der Kinderfilm ‚A Little Princess‘, womit vielleicht kein besserer Magier für die Abenteuer von Zauberschüler Harry gefunden werden konnte.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Cinemaxx, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Heimliche Spiele Frankreich 2002, R: Jean-Claude Brisseau, D: Coralie Revel, Sabrina Seyvecou

“Gerissene Büroluder und willige Schreibtischhengste: Um Karriere zu machen, schlafen sich zwei Freundinnen in diesem französischen Erotikon bis zur Chefetage hoch. Keine 20 Minuten ist der Film alt, da hat Regisseur Jean-Claude Brisseau (,Weiße Hochzeit‘) bereits einen Striptease, zwei Masturbationen sowie Lesbensex in der Pariser Metro gezeigt. Alles stilvoll gefilmt, denn die Erotik gibt sich hier streng künstlerisch. Doch was, mon dieu, will uns der Künstler damit sagen? Vermutlich irgendwas darüber, wie eng Sex und Macht verknüpft sind.“ (Cinema) Gondel

Heimspiel Bremen - Werkschau Roland Mayer

Von dem Bremer Roland Mayer (e-motion-factory) wird ein kleiner Querschnitt aus Arbeiten als Kameramann und Autor gezeigt: „Am Lauf der Welt“, Kurzfilm: Eine Persiflage auf den Filmemacher selbst, der seine Qualen beschreibt, überhaupt einen Film zu machen. „5 Fotos“, Kurzfilm, Autorin: Barbara Thiel. Ein Porträt von fünf Menschen aus Deutschland, die trotz ihres hohen Alters ihr Leben alleine meistern und sich nicht ins Altersheim abschieben lassen. „Bergbau auf Sardinien“, Fernsehfeature, Autor: Norbert Nepaschin und Roland Mayer (Filmbüro Bremen) Schauburg

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

“Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ,Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) City

Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm USA 2004, R: Joe Johnston, D: Viggo Mortensen, Zuleikha Robinson

„Ein amerikanischer Kurierreiter tritt Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Mustang als krasser Außenseiter bei einem lebensgefährlichen Langstreckenrennen durch Arabien an. Er trotzt Sandsturm und Sonnenglut, wilden Tieren und räuberischen Beduinen, bis zu seinem sensationellen Sieg gegen erfahrene Wüstenjockeys auf reinrassigen Araberrössern. Nicht auf adligen Stammbaum, Rasse, Religion oder Geschlecht, sondern auf Talent und Leistung kommt es an, lautet die Botschaft dieses prächtigen Abenteuerfilms.“ (tip) City, Cinespace

I

Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt

„Persönliche Karrierepläne der Eltern wirbeln einen perfekt eingespielten kinderreichen Haushalt durcheinander und sorgen bis zum sentimentalen Happy End für Verunsicherung. Remake einer populären Hollywood-Komödie aus den 1950er-Jahren, das ganz auf seinen hyperaktiven, wild grimassierenden Hauptdarsteller zugeschnitten ist und dabei letztlich nur beliebiger Slapstick-Komik Vorschub leistet.“ (filmdienst) CineStar, City

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum des Hongkong-Action-Kinos: ‚Kill Bill‘ liefert 1.000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben.“ (tip) City

Kill Bill: Volume 2 USA 2004, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, David Carradine

„Kongeniale Fortsetzung des meisterhaften ‚Volume 1‘. Tarantino führt alle losen Enden zusammen und spinnt den Rachefeldzug der Braut gegen Bill und dessen Killerkommando fort. Der ganze ‚Kill Bill‘ ist ein wildes vierstündiges Epos, ein Höllenritt durch den Spaghetti-Western, die Yakuza-Welt, das Hongkong-Kino, das Blaxploitation-Universum und die Noir-Melodramen der 40er, eine höchst kunstvolle Liebeserklärung an das dreckige, populäre Kino.“ (tip) Cinemaxx, CineSpace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Kleine Freiheit Deutschland 2003, R: Yüksel Yavuz, D: Cagdas Bozkurt, Leroy Delmar

„Ein illegal in Hamburg lebender junger Kurde muss täglich mit seiner Aufgreifung und Abschiebung rechnen und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Er freundet sich mit einem Schwarzafrikaner an, der in derselben Angst lebt, dabei aber ein festes Ziel vor Augen hat. Überzeugendes realitätsnahes Jugenddrama, das ein Leben am Rande der Gesellschaft zeigt. Die Inszenierung fängt die Hektik und Stagnation der Protagonisten ein, während sich die detailreiche Beschreibung des sozialen Umfeldes und die Spontaneität der Haupt- und Nebendarsteller zu einer unprätentiösen Zustandsbeschreibung fern jeglicher Larmoyanz verdichten.“ (filmdienst) Cinema

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ haben bislang wohl nur Elfenbeinjäger die Rüsseltiere erlebt.(bes) Imax

L

L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France

“Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City

Les Cent et une nuits Frankreich 1995, R: Agnes Varda, D: Michel Piccoli, Marcello Mastroianni, Sandrine Bonnaire /Originalfassung mit Untertiteln

Agnes Varda hat den Film so offen konstruiert, dass sie alles hineinstopfen konnte, was ihr zum Thema Kino lieb und wert ist. Jedes Bild, jede Kamera-Einstellung, jeder Dialog ist ein Zitat, und so ist der Film eine Fundgrube für Cineasten, die darin nach Herzenslust herumstöbern können. (hip) Kino 46

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) City

M

Mein Leben ohne mich Spanien/Kanada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

“Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) City

Mein Name ist Bach Deutschland/Schweiz 2003, R: Dominique de Rivaz, D: Vadim Glowna, Jürgen Vogel

„Im Mai 1747 trifft Friedrich II von Preußen Johann Sebastian Bach. Eine Marginalie nur, doch die Schweizer Regisseurin de Rivaz nutzte die Chance für ein stimmiges, erhellendes Zeitporträt. Jürgen Vogel mimt den traumatisierten Despoten, Vadim Glowna das alternde Genie - während der eine unter seinem sadistischen Vater litt, hat der andere Probleme mit seinen konkurrierenden Söhnen. Eine Woche dauert die Begegnung dieser konträren Ikonen der Geschichte - Zeit genug für ein spannendes Psychogramm.“ (tip) Atlantis

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R: Olle Hellbom, D: Jan Ohlson

Lustiger Kinderfilm über die Erlebnisse und Streiche des kleinen Michel. Der Regisseur der Pippi-Langstrumpf-Filme durfte auch mal eine Reihe von drei Filmen über einen frechen Jungen drehen. Das Buch stammt natürlich von Astrid Lindgren. (hip) Schauburg

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Frankreich 2003, R: François Dupeyron, D: Omar Sharif, Pierre Boulanger

„Während der 1960er Jahre freundet sich ein 16-jähriger jüdischer Junge im Einwandererviertel von Paris mit einem alten muslimischen Lebensmittelhändler an, der für ihn zum Ersatzvater wird. Ein sympathisches, zwischen Märchen und Realität angesiedeltes Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Hoffnung, erzählt in schönen, einfachen Bildern mit viel Sinn für den Zeitgeist.“ (filmdienst) Atlantis, Casablanca OL

Monster USA 2004, R: Patty Jenkins, D: Charlize Theron, Christina Ricci

„In ihrem vielbeachteten Spielfilmdebut ‚Monster‘ erzählt die amerikanische Regisseurin Patty Jenkins die biografisch verbürgte Lebensgeschichte der Prostituierten und Serienmörderin Aileen Wuornos, die vor zwei Jahren hingerichtet wurde. Dabei verzichtet Jenkins‘ eindringliches Porträt einer verzweifelt nach einem normalen Leben greifenden Frau auf jegliche Monstrosität. Ex-Model Charlize Theron, für ihre Darstellung der Wuornos mit einem Oscar, einem Golden Globe und einem Silbernen Bären ausgezeichnet, hat sich einsatzfreudig in einen rotzenden, grobmotorischen Koloss verwandelt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Maxx DEL

Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar

“Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) City

P

Die Passion Christi USA/Italien 2004, R: Mel Gibson, D: James Caviezel, Monica Bellucci / Originalfassung in Aramäisch und Lateinisch mit Untertiteln

Da wird ein Mensch mehr als hundert Minuten lang gequält: bespuckt, geschlagen, getreten, gepeitscht – seine Gelenke werden ausgekugelt, Dornen in seinen Schädel gedrückt, seine Glieder durchstochen. Die Haut hängt ihm schon bald in Fetzen herunter, er wird mehr und mehr zu einem kriechenden Haufen blutigen Fleisches. Ein fast unerträglicher Film, aber genau so wollte der Regisseur Mel Gibson ihn ja auch machen. Gibson gehört zu einer fundamentalistischen christlichen Glaubensrichtung, die die Bibel wörtlich nimmt, und will zeigen, wie Jesus als Mensch für aller Menschen Sünden gelitten hat. Man muss den Film eher wie ein Propagandamachwerk beurteilen, dasseine Botschaft ohne Rücksicht auf Verluste dem Zuschauer einhämmert. (hip) City

Der Prinz & Ich USA/Kanada/Tschechien 2004, R: Martha Coolidge, D: Julia Stiles, Luke Mably

„Ein schnöseliger dänischer Prinz verliebt sich während seines Studiums im amerikanischen Mittelwesten in eine resolute, herzensgute Kommilitonin, doch Standesdünkel und Kulturunterschiede verzögern das unvermeidliche Happy End. Schlicht entwickelte und uncharmant erzählte Komödie, die alle Qualitätskriterien unterläuft und durch die Arroganz, mit der ein amerikanischer Lebensstil propagiert wird, verärgert.“ (filmdienst) CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse Frankreich 2004, R: Olivier Dahan, D: Jean Reno, Benoît Magimel

“Unheimliches geht vor in Elsass-Lothringen. Ein selbst ernannter Jesus irrt durch die Straßen und deliriert von der Apokalypse: Die meisten seiner Apostel seien den Häschern des Bösen bereits zum Opfer gefallen. Tatsächlich ergeben die nachfolgenden Ermittlungen eine merkwürdige Mordserie nach biblischen Motiven. Oliver Dahans Sequel funktioniert hervorragend, durch seine erfrischende Selbstironie sogar weit besser als der Vorgänger von Mathieu Kassovitz. Neben der detailreich inszenierten, aus Polizei-, Samurai-, Mittelalter- und Märchenfilm grob vernähten Story glänzt der Film durch seine Subtexte.“ (tip) City

S

Sankofa USA/Deutschland/Ghana/Burkina Faso 1993, R: Haile Gerima / Originalfassung mit Untertiteln

„Mit seinen Trommeln beschwört Sankofa die Geister der Toten, die einst am Strand von Ghana als Sklaven in die ‚Neue Welt‘ verschifft wurden. Gerimas bildgewaltiger Film singt ächzend das Totenlied eines Kontinents, dessen vitales Erbe in alle Winde zerstreut ist, und sein Trommelrühren hat die Kraft der Erweckung. Ein poetischer Film, aufrüttelnd schön.“ (Stuttgarter Nachrichten) Kino 46

Schultze Gets The Blues Deutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

„Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ‚Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Casablanca OL

Scooby Doo 2: Die Monster sind los USA 2004, R: Raja Gosnell, D: Freddie Prinze jr. Sarah Michelle Gellar

„Sequel zur Live-Animations-Variante der Cartoonserie, in der die Mitglieder von Mystery, Inc. die Bösewichte ihrer früheren Abenteuer vertreiben müssen. Die erste Leinwandversion von ‚Scooby Doo‘ wurde ein großer Erfolg insbesondere bei jugendlichen Fans. Das Sequel gibt sich nun große Mühe, noch einmal nachzuladen. Insbesondere an den Figuren wurden gefeilt, womit sich ‚Scooby Doo 2‘ deutlicher von der Cartoonserie, auf der der Geisterjäger-Spaß beruht, absetzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Maxx DEL

Die Spielwütigen Deutschland 2003, R: Andres Veiel

„Vom Beginn der Schauspielschule bis zu ihren ersten Engagements begleitete der Regisseur Andres Veiel (‚Black Box BRD‘) vier junge Darsteller. Das Ergebnis ist ein Film, der viel über Ausbildung, Kampf, Erniedrigung, Glück, Verzweiflung und Leidenschaft erzählt. ‚Die Spielwütigen‘ gewann bei der Berlinale den Publikumspreis.“ (Hamburger Abendblatt) Cinema

The Sweet Hereafter Kanada 1997, R: Atom Egoyan, D: Ian Holm, Sarah Polley, Bruce Greenwood / Originalfassung mit Untertiteln

“Es scheint, als hätte die Eisdecke bereits die Geschichte unter sich begraben, in sich verewigt. Bei einem Unfall mit einem Schulbus kommen die Kinder einer kleinen Gemeinde im Norden der USA ums Leben. Untrennbar ist die weiße Einöde nun mit der Handlung verbunden. Der Schnee legt sich nicht nur über Berge und Wälder, auch über den Schmerz der Hinterbliebenen. Ein Anwalt, ein Fremder, versucht die Eltern zu einer Klage gegen die Busgesellschaft zu bewegen - auch er schleppt eine schmerzliche Erfahrung mit sich herum. Schicht um Schicht dringt dieser Film ins Zentrum des Geschehens vor, macht den Verlust erfahrbar.“ (tip) Kino 46

T

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax

Trassenkampf Bremen 2004, R: Konstanze Radziwill

Der Film erklärt, warum das Kino Cinema, in dem er gezeigt wird, noch steht! Denn das ganze Ostertorviertel wäre in den 70er Jahren beinahe abgerissen worden. Statt dessen hätte man jetzt eine hässliche Betonwüste im Herzen der Stadt, wenn damals nicht ein tapferer kleiner SPD-Ortsverein in den Kampf gegen gigantomane Städteplaner, Kapital und Filz gezogen wäre. Die Bremer Filmemacherin Konstanze Radziwill gehört zum Kreis der alten Viertelrecken um Dinné und gibt selber zu, sie habe einen parteiischen, ja sogar „ungerechten“ Film gemacht. Manchmal glorifiziert sie dabei etwas zu dicke: dass etwa Olaf Dinné zwischendurch auch auf dem Klavier herumklimpern muss, war nun wirklich nicht nötig. Aber das vergibt man der Regisseurin gerne, weil sie sich traut, mit solchen erfrischend subjektiven Kommentaren wie „Heimatvertreibung auf Bremisch“ auf jeden Objektivitätsanspruch zu pfeifen. „Trassenkampf“ ist ein politisches Lehrstück. Die Analyse ist wichtiger als das nostalgische Erinnern - dieses wird eher nebenbei mitgeliefert, wenn man etwa die alten Filmaufnahmen aus dem Viertel sieht oder die heute nette ältere Dame Hanna Ehmke von ihrem damaligen politischen Erwachen als Hausbesitzerin berichtet. (hip) Cinema

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax

Troja USA 2004, R: Wolfgang Petersen, D: Brad Pitt, Brian Cox

„Homer, der mit seiner Vorliebe für Waffen und Rüstungen ja eine Art von Bronzezeit-Porno schrieb, hätte sicher die werktreue Sorgfalt zu schätzen gewusst, mit der in „Troja“ all das polierte Geschirr eines gut ausgetatteten griechischen Kämpfers gezeigt wird – der Speer, der Schild, der Knieschutz, der Brustpanzer und der Helm – sowie das Zischen und Klirren, wenn die bewaffneten Männer aufeinander einhauen. Homer hätte auch die vielen Nahaufnahmen aus den Schlachten gemocht, die nach den heutigen Standards ziemlich überzeugend wirken (abgesehen von einigen Kung Fu Aktionen von Achilles, der wie Jackie Chan springt, kickboxt und mit dem Helm über seinen Schultern posiert.) Es gibt in „Troja“ einige aktuelle Bezüge, die sich auf den Eingriff der USA im Irak beziehen. Wie die „Illias“ steht auch „Troja“ dem Krieg ambivalent gegenüber. Er zeigt den Preis, der gezahlt werden muss und scheut sich nicht, wie viele der früheren Verfilmungen des trojanischen Krieges, auch das Hinmetzeln darzustellen. Und der Film vermittelt einen intensiven Eindruck von den Ermüdungserscheinungen des Krieges, davon, dass, egal wie gut sie gefilmt ist, eine Schlacht doch bald wie allen anderen aussieht und wie schwer es manchmal fällt, sich daran zu erinnern, wer überhaupt warum gegen wenn kämpft.“ (New York Times) Atlantis, Schauburg, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL, Cinestar

Troy USA 2004, R: Wolfgang Petersen, D: Brad Pitt, Brian Cox / Originalfassung ohne Untertitel. Kurzkritik siehe oben Cinemaxx, CineStar

Twisted - Der erste Verdacht USA 2004, R: Philip Kaufman, Ashley Judd, Samuel L. Jackson

„Ihr Sextrieb wird der schönen Ashley Judd zum Verhängnis, als ein Psychopath methodisch ihre Bettgefährten ermordet. Philip Kaufman ist kein Mann fürs Grobe. Der Regisseur von Filmen wie „Quills“ und „Die unendliche Leichtigkeit des Seins“, verstand es bislang noch immer, kommerzielle Hollywood-Unterhaltung mit künstlerischem Anspruch und psychologischer Finesse zu verfeinern. Doch „Twisted“ geriet ihm zum faden Standard-Krimi, den jeder x-beliebige TV-Regisseur genauso flach und trivial herunterkurbeln könnte. Es hilft leider auch nichts, dass Hauptdarstellerin Ashley Judd sexy und dazu charismatischer ist, als es das Drehbuch erlaubt. Andy Garcia als zwielichtiger Kollege und Samuel L. Jackson als väterlicher Mentor, beide sonst so verlässlich, spielen erfolglos gegen Klischees und Worthülsen an. Und die mit viel Tamtam gezündete Auflösung der erotisch aufgeheizten Tätersuche ist ein Rohrkrepierer: Die meisten Zuschauer dürften lange vor den Helden die Identität des Mörders erahnen.“ (Cinema) CineStar, Cinespace

U

Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman

„Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer ‚Der englische Patient‘ wirkt ‚Cold Mountain‘ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in ‚Vom Winde verweht‘, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus ‚Spiel mir das Lied vom Tod‘ stammen. ‚Cold Mountain‘ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) City

Das Urteil - Jeder ist käuflich USA 2003, R: Gary Fleder, D: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman

„In der packenden John-Grisham-Verfilmung stehen Gene Hackman und Dustin Hoffman erstmals gemeinsam vor der Kamera - als erbitterte Gegner in einem Waffenprozess, der außer Kontrolle gerät. Nach ‚Die Firma‘ und ‚Die Kammer‘ spielt Gene Hackman zum dritten Mal in einer John-Grisham-Adaption. Und bewegt sich mit seiner Figur erschreckend nah an der Realität: Vom Polizeibeamten bis zum Astrologen kann in den USA theoretisch jeder Jury-Berater werden, der eine gewisse psychologische Vorbildung mitbringt. ‚Das Urteil‘ hinterfragt ein abenteuerliches Justizsystem, in dem Emotionalität auf der einen und Geschäftskalkül auf der anderen Seite Gerechtigkeit garantieren sollen, nimmt die Überwachungshysterie nach dem 11. September und laxe Waffengesetze aufs Korn. Brisante Themen - die Regisseur Gary Fleder (‚Sag kein Wort!‘) so unterhaltsam verpackt, dass sogar hartgesottene Mitglieder der US-Waffenlobby National Rifle Association das Kino lächelnd verließen.“ (Cinema) Cinemaxx OL (OV), Cinespace

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Van Helsing USA 2004, R: Stephen Sommers, D: Hugh Jackman, Kate Beckinsale

„Vampire, Werwölfe, Frankensteins Bestie und ein paar Figuren zwischen Shrek und Gollum: Der leichtherzige Horrormythen-Remix ‚Van Helsing‘ bietet Globalkino ohne Herz, Geist und Erzählung. Als Spiel mit volldigitalisierten Körpern, Schlössern und Landschaften dreht sich ‚Van Helsing‘ um den gleichnamigen Vampirjäger aus Bram Stokers ‚Dracula‘, der in Gestalt des ‚X-Men‘-Helden Hugh Jackman hier an der Seite einer furchtlosen Kampfgenossin in die Schlacht gegen Meister Dracula und das organisierte Böse eintritt. Nonsens, überlang und monoton.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Vergiss mein nicht! USA 2004, R: Michel Gondry, D: Jim Carrey, Kate Winslet

„Ein von seiner Geliebten verlassener Mann will es ihr gleich tun und beauftragt ein Unternehmen, seine Erinnerungen an sie zu löschen. Zunächst gelingt dies, doch als es ans Löschen der schönen Erinnerungen geht, sucht sein Unterbewusstsein immer wieder Schlupflöcher und lockt die Löschtrupps auf falsche Fährten, die bis in seine Kindheit reichen. Eine aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex „Gedächtnis/Erinnerung“, deren überbordendes Buch unerschöpfliche Möglichkeiten bietet und mit immer neuen, ungeahnten Wendungen konfrontiert. Getragen von überzeugenden Darstellern, eröffnet der Film einen philosophischen Liebesdiskurs und jongliert virtuos mit dem Potenzial des Kinos.“ (filmdienst) Gondel, Casablanca OL

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

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Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) City

Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl

“An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16-jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ,Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) City

Der Wixxer Deutschland 2004, R: Tobi Baumann, D: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka

„„Der Wixxer“ ist eine lustvolle Edgar-Wallace-Persiflage, die keine Peinlichkeit scheut. Da steht ein Butler mit Hitler-Bärtchen stramm, während Anke Engelke und Olli Dittrich so schauderhaft sächseln, dass man das Lispeln des Bösewichts geradezu als Wohltat empfindet. Beim komödiantischen Dauerfeuer gelingen den Autoren und Mitspielern Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Oliver Welke sowie ihrem Regisseur Tobi Baumann zwar ein paar Treffer, doch dafür muss der Zuschauer zahllose krachende Rohrkrepierer über sich ergehen lassen.“ (Der Spiegel) Apollo BHV, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL