Klimakiller Kohle

Greenpeace protestiert gegen Braunkohleförderung – und fordert den klimafreundlicherer Gaskraftwerke

DÜREN taz ■ Mit der Besetzung eines Großbaggers im niederrheinischen Tagebau Hambach hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace gestern gegen den langfristigen Einsatz von Braunkohle zur Stromerzeugung protestiert. „Der geplante Bau von zwei neuen Kraftwerksblöcken am Standort Neurath zementiert die Nutzung des Klimakillers Braunkohle für die kommenden 40 Jahre“, so Greenpeace-Energieexperte Sven Teske zur taz.

An dem über 90 Meter hohen Bagger prangte ein Transparent mit der Aufschrift „Coal kills the climate“ – die Braunkohlekraftwerke gelten deutschlandweit als einer der größten Produzenten des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), dass als Hauptverursacher der globalen Erwärmung gilt: Von den 350 Millionen Tonnen CO2, die bei Stromerzeugung jährlich in die Atmosphäre geblasen werden, stammen allein 100 aus dem rheinischen Revier – zusätzlich zur Zerstörung ganzer Landschaften durch den bis zu 500 Meter Tiefe reichenden Tagebau. Umweltaktivisten fordern deshalb den Ausstieg aus der Braunkohle: Strom soll künftig aus erneuerbarer Energie und hocheffizienten modernen Gaskraftwerken fließen, die nur 35 bis 50 Prozent des Kohlendioxidausstoßes von Braunkohleblöcken erreichen.

Der Braunkohleverstromer RWE, der gegen den Widerstand der Grünen bereits im Streit um den Emissionshandel auf die massive Unterstützung von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement zählen konnte, reagierte gestern zugeknöpft – und kündigte statt der gewünschten Diskussion nur eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch an. WYP