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Archiv-Artikel

BWL-Studium freigestellt

Studenten der Betriebswirtschaftslehre werden zukünftig nicht mehr bundesweit verschickt. NRW will klagen

DORTMUND dpa ■ Studienplätze für das Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL) sollen ab dem Sommer 2005 nicht mehr bundesweit zentral vergeben werden. Das habe gestern in Merseburg der Verwaltungsausschuss der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) beschlossen, teilte die Dortmunder ZVS mit. Der Ausschuss sei einem Antrag der Bundesländer Hessen und Niedersachsen gefolgt. Das Land NRW prüft nun, ob es Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht erheben wird.

Niedersachsen und Hessen hätten ihren Antrag mit rückläufigen Bewerberzahlen für den Studiengang begründet. Die SPD-regierten Länder im Verwaltungsausschuss, in dem die Wissenschaftsministerien aller Bundesländer vertreten sind, hatten dagegen argumentiert, dass sich alleine im vergangenen Wintersemester 2,4 Bewerber pro Studienplatz gemeldet hätten. Auf mehr als 10 000 Plätze seien gut 24 000 Bewerber gekommen. Durch die Herausnahme des Faches BWL aus der zentralen Vergabe würde auf die Unis ein sehr hoher Verwaltungsaufwand zukommen, teilte das NRW-Wissenschaftsministerium in Düsseldorf mit. Die Entscheidung vom Donnerstag werde die Einführung von Zulassungsbeschränkungen an den einzelnen Hochschulen nach sich ziehen. Viele der Studienplatzanwärter bewerben sich nach Angaben der ZVS zudem an mehreren Hochschulen gleichzeitig. Darum würden einzelne Unis erheblich mehr Bewerber zulassen, um alle Studienplätze zu füllen. Für solche Fälle fordere der Staatsvertrag für die Vergabe von Studienplätzen aber eine Zentralvergabe. Die Entscheidung des Verwaltungsausschusses verstoße somit gegen den Staatsvertrag.