Amis rüsten auf

Das Bonner Konversionszentrum sieht die USA im Waffenwahn: „Die internationale Sicherheit ist bedroht“

BONN dpa ■ Die USA rüsten nach Darstellung von internationalen Sicherheitsexperten bei steigenden Militärausgaben weiter auf. Sie steigerten ihre Militärausgaben allein im Jahr 2002 um mehr als 26 Milliarden auf rund 337 Milliarden US-Dollar, wie aus dem Jahresbericht 2004 des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC) hervorgeht, der am Freitag vorgelegt wurde. Auch für die Jahre 2003 und 2004 sei nach Schätzungen mit weiteren Steigerungen zu rechnen, erläuterte BICC-Direktor Peter Croll.

Aufrüstung ist aber nach BICC-Angaben kein universeller Trend. Nur sieben weitere Staaten - China, Russland, Iran, Brasilien und Indien - gaben laut BICC 2002 mehr für Militär und Rüstung aus als 2001, insgesamt sieben Milliarden US-Dollar. Im Rest der Welt seien diese Ausgaben um rund eine Milliarde US-Dollar zurück gegangen. Die USA stehen weltweit deutlich an der Spitze. Ihr Anteil an den weltweiten Militärausgaben liegt nach Angaben der BICC-Experten im Jahrbuch „Conversion Survey 2004“ bei rund 40 Prozent. Die EU (25 Mitgliedstaaten) kommt auf 22 Prozent. Auch bei der Zahl der Beschäftigten seien die USA mit rund 2,6 Millionen Menschen im Jahr 2002 inzwischen die Nummer eins und hätten China abgelöst. Insgesamt lagen die Ausgaben für Militär und Rüstung laut BICC 2002 weltweit bei mehr als 850 Milliarden US-Dollar. Für 2003 sei mit rund 900 Milliarden US-Dollar zu rechnen. Diese Entwicklung bedrohe die internationale Sicherheit, sagte Croll. „Es hat sich erwiesen, dass Frieden nicht mit militärischen Mitteln erreicht werden kann.“