: Briefe bleiben liegen
Heute erreicht der bundesweite Post-Streik um ihre Löhne NRW: 2 Millionen Briefe bleiben liegen
DÜSSELDORF taz ■ Mehrere hunderttausend Haushalte erreicht heute Morgen keine Post: Zum Abschluss der seit einer Woche andauernden bundesweiten Warnstsreik-Welle wird die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi 2.000 BriefzustellerInnen aufrufen, ihre Arbeit befristet niederzulegen. „Wir rechnen damit, dass weit über 2 Millionen Sendungen nicht zugestellt werden,“ sagt Raimuns Hartmann von Verdi. Betroffen seien Niederlassungen unter anderem in Aachen, Bonn, Duisburg, Essen, Hagen, Köln , Mönchengladbach und Wuppertal.
Nordrhein-Westfalen ist damit das letzte Bundesland, das sich an dem Streik beteiligt. Gestern hat Verdi im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post für das Wochenende ihre bislang größte Warnstreik-Aktion angekündigt. Mit den umfangreichsten Ausständen unmittelbar vor den wohl entscheidenden Tarifgesprächen Anfang Juni wolle man die Post dazu bewegen, ein Angebot vorzulegen, sagte eine Sprecherin von Verdi am Freitag.
Schon in der Nacht zum Freitag hatte Verdi ihre Warnstreiks erneut ausgeweitet und damit nach eigenen Angaben die Zustellung von bis zu sechs Millionen Briefsendungen verzögert.
„Es ist zynisch, dass die Post Milliardengewinne macht und die Dividende für die Aktionäre erhöht und gleichzeitig für ihre Beschäftigten nichts übrig hat“, sagte die Verdi-Sprecherin. Die Gewerkschaft fordert für Tarifbeschäftigte der Post vier Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Heute Morgen um neuen Uhr soll es zu einer zentralen Kundgebung auf dem Essener Willy-Brandt-Platz kommen. JOE