: Grausamer Mord an Palästinensern
betr.: „Bündnis für Frieden im Gaza – gegen Israel?‘, taz 16. 1.
Die taz hat berichtet, das „Lidice Bildungswerk“ sei der Einladung des Friedensforums gefolgt und ich, Anette Klasing, „ehemals Bildungsreferentin im LidiceHaus“, hätte wiederholt vom „Völkermord“ an den Palästinensern gesprochen. Zunächst eine Richtigstellung „formaler“ Art: Ich habe mich zu Beginn der Versammlung als Person vorgestellt, die sowohl als Friedensfachkraft mehrere Jahre in Bethlehem gearbeitet hat und derzeit als Bildungsreferentin im LidiceHaus Bremen arbeitet und u. a. Seminare in Israel und Palästina durchführt.
Nun zu meiner Äußerung und zum Anliegen der Versammlung: Hinsichtlich des Zitats möchte ich klarstellen, dass ich persönlich nicht vom „Völkermord“, sondern vom „grausamen Mord an den Palästinensern im Gaza“ gesprochen habe – und dafür plädiert habe, auch mit den israelischen Friedensorganisationen sowie antimilitaristischen NGO’s in Israel zusammenzuarbeiten. Was das Anliegen und den Charakter der Versammlung anbelangt, ist es m. E. wichtig zu erwähnen, dass die Einladung zum ,“Netzwerktreffen für ein Friedensbündnis für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“ (Friedensforum) einige Wochen vor Ausbruch des „Gaza-Krieges“ versandt wurde und zum Zeitpunkt der Einladung der Fokus auf dem so lange schon schwelenden Nahost-Konflikt und der israelische Besatzung in den palästinensischen Gebieten lag. Das Ende Dezember beginnende Bombardement im Gaza und der seitdem anhaltende Krieg mit über 1.000 Toten hat dann logischerweise den Charakter der Versammlung geprägt – und natürlich gab es viele „emotionale“ Beiträge. Das ist angesichts dieses unverhältnismäßigen israelischen Einsatzes m. E. kein Wunder. Im Übrigen ist der Begriff „Völkermord“ auch von den Vereinten Nationen (UN) im Kontext des Gaza-Krieges verwandt worden.
Ich finde es sehr bedauerlich, dass Sie im Titel diese Versammlung als „Bündnis gegen Israel“ interpretiert haben. Dies ist zumindest nicht der Fokus und das Anliegen der einladenden Personen und Initiativen. ANETTE KLASING