: Duckmäuser-Qualitäten
betr.: „Ein General wechselt die Front“, taz vom 24. 5. 04
Da rühmt sich Herr Günzel, anderen Prinzipien zu folgen als „den Maximen einer Amöbe“ und zeichnet sich im Interview dann primär als jemand aus, der Duckmäuser-Qualitäten wie Gehorsam, Disziplin und Affirmation schätzt. Für jemanden mit humanistischer Vorbildung ist es ja auch waaahnsinnig rebellisch, eine Karriere bei der Truppe einzuschlagen; genauso mutig und aufrecht ist es, standhaft die von Hohman et al. praktizierte Geschichtsklitterung zu verteidigen. Schade nur, dass die „herrschende Klasse“ (Günzel) die angeblich kein revisionistisches Geschichtsbild zulässt, ein Fantasiegebilde ist – wie soll man sich da stilgerecht als „Märtyrer für die Wahrheit“ verkaufen können? FRANK PÖRSCHKE, Hattingen
Ein Blick in die Verfassung (Artikel 45 b) und ins Gesetz (Wehrbeauftragtengesetz) dient dem Erkenntnisgewinn: Wilfried Penner ist nicht der Wehrbeauftragte des Bundesregierung, sondern der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages. Als Hilfsorgan seines Auftraggebers unterstützt er das Parlament in der Ausübung der parlamentarischen Kontrolle über die Streitkräfte und ist als spezialgesetzliche Petitionsinstanz für die Soldatinnen und Soldaten gleichsam über die Wehrbeschwerdeordnung hinaus ein weiteres ein zusätzliches Rechtschutzmittel. Wäre Wilfried Penner, wie in dem Artikel irrtümlich genannt, der Wehrbeauftragte der Bundesregierung, wäre ihm das gleiche Schicksal beschieden wie allen weiteren und zusätzlichen Regierungsbeauftragten. Und dies wäre sicherlich nicht im Interesse der Soldatinnen und Soldaten und auch nicht im Interesse des Parlaments. JOSEF KÖNIG, Monheim am Rhein
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