: Mehr Müll verbrennen
Die AGR Unternehmensgruppe will zwei neue Müllverbrennungsöfen in Herten in Betrieb nehmen
HERTEN taz ■ Die AGR Unternehmensgruppe hat am Wochenende beschlossen, den Ausbau der Müllverbrennungsanlage RZR Herten weiter voranzutreiben. Zwei neue Verbrennungsöfen sollen ab 2005 gebaut werden. Sie sollen nach Angaben der AGR rund 250.000 Tonnen gewerblichen Abfall verbrennen können.
Die Tochter des Kommunalverbandes Ruhrgebiet (KVR) will sich nach eigenen Angaben auf die sich im nächsten Jahr ändernde Gesetzeslage einstellen: Ab dem ersten Juni 2005 dürfen keine unvorbehandelten Abfälle mehr auf Deponien gelagert werden. Damit werde zusätzlicher Bedarf an Verbrennungskapazität von einer bis zu 3,5 Millionen Tonnen für Gewerbeabfall entstehen, prognostiziert die AGR. Daher betreibe die KVR-Tochter Standortsicherung innerhalb der Region.
Die Planungen zur Erweiterung konkretisierten sich, nachdem im Frühjahr dieses Jahres eine Klage gegen die Erweiterung der RZR zurückgezogen wurde. Kritiker des Anlagenausbaus befürchten indes, dass nun die Entsorgungsgemeinschaft Ekocity benachteiligt werden könnte. An der Entsorgungskooperation Ekocity sind neben der AGR die Gemeinden Bochum, der Ennepe-Ruhr-Kreis, Herne, der Kreis Recklinghausen, Remscheid und Wuppertal beteiligt. Der Herner Grüne Rolf Ahrens sagt, dass Müll, den die RZR jetzt einwerbe, um die von Ekocity betriebenen Verbrennungslinien auszulasten, zukünftig in der neuen AGR-Anlage verbrannt werde. „Das würde die Entsorgungskosten der Entsorgungskooperation Ekocity erhöhen“, sagt Ahrens.
Die Belastungen der Luft sind laut AGR durch die zwei zusätzlichen Verbrennungsöfen äußerst gering. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sei festgestellt worden, dass in Bezug auf die Vorbelastungsmessungen die Zusatzimmissionen so gering ausfallen, dass sie im Sinne der Technischen Anleitung Luft als nicht relevant gelten, teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Die neuen Anlagen sollen Mitte des Jahres 2007 in Betrieb gehen können. Die Kosten für die Anlage mit Rostfeuerung und Rauchgasnachreinigung belaufen sich nach Angaben der AGR auf etwa 150 Millionen Euro. Die KVR-Tochter will mit dem Ausbau der Verbrennungsanlage in Herten 40 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. KOK
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