: IAEO in Libyen fündig geworden
WIEN/TEHERAN dpa ■ Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO hat bei der Überprüfung libyscher Nuklear-Anlagen Spuren von hoch angereichertem Uran an Zentrifugen gefunden, die vermutlich aus Pakistan stammten. Ähnliche Zentrifugen zur Urananreicherung hatten IAEO-Inspekteure Anfang dieses Jahres auch bei Untersuchungen im Iran entdeckt. Das geht aus einem Report der Organisation hervor. Der 19-seitige Bericht wurde inzwischen den 35 Mitgliedern des Gouverneurs-Rats der IAEO übergeben, der am 14. Juni in Wien tagt. Die IAEO kündigte weitere Untersuchungen in Libyen an. In dem „vertraulichen“ Report von IAEO-Generaldirektor Mohammed al-Baradei lobt die Wiener Behörde mehrfach die Kooperationsbereitschaft der libyschen Regierung, die erst am 10. März das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hatte. Auch gebe es keine Hinweise für ein libysches Programm zum Bau von atomaren Sprengköpfen. Dennoch seien einige Fragen im Zusammenhang mit dem vor über 20 Jahren begonnenen, heimlichen Atomprogramm Libyens offen geblieben.