: Terrorzellen in NRW?
Terror-Angeklagter gibt Hinweise auf al-Qaida an Rhein und Ruhr. Bundesanwalt hält ihn für glaubwürdig
DÜSSELDORF dpa/rtr ■ Im Düsseldorfer Terroristenprozess hat der Angeklagte Hinweise auf mögliche Al-Qaida-Terroristen in Nordrhein-Westfalen gegeben. „In Duisburg, Köln, Krefeld und Haan bei Düsseldorf gibt es welche“, sagte der Palästinenser gestern vor dem Oberlandesgericht. „Ich weiß nicht, was sie planen. Diese Dinge sind sehr geheim.“ Einige der genannten Orte seien im Zusammenhang mit den Ermittlungen in dieser Richtung bereits bekannt, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Zur Frage, ob es Anhaltspunkte für eine Al-Qaida-Zelle im Rhein-Ruhr-Gebiet gebe, wollte das Ministerium keine Stellungnahme abgeben.
Der Angeklagte sagte weiter aus, bei drei Lehrgängen in Afghanistan im Umgang mit Sprengstoff geschult worden zu sein. Der Palästinenser ist wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung al-Tawhid angeklagt und soll früher Leibwächter Ussama bin Ladens gewesen sein. Als Al-Tawhid-Mitglied habe er nach eigenen Angaben Anschlagsziele in Düsseldorf und Berlin ausgespäht und den Auftrag bekommen, Sprengstoffbestandteile zu besorgen. Dabei sei es um leicht zu beschaffende Substanzen gegangen.
Bundesanwalt Christian Monka stufte den Angeklagten als glaubwürdig ein. „Die meisten der objektiv überprüfbaren Daten haben sich als richtig erwiesen. Die Kernpunkte sind glaubhaft“, sagte der Ankläger. Auch der Angeklagte beteuerte gestern die Wahrheit seiner Aussagen: „Meine Geständnisse hier vor Gericht sind alle richtig. Bis jetzt ist das, was ich gesagt habe, auch das, was geschehen ist.“