: Grüner Hang ist Gold
Beim Versuch, die letzten Freiflächen am Elbufer zu erhalten, verrinnt den Hafenstraßen-Bewohnern die Zeit
Der Versuch der Hafenstraßen-Bewohner, die letzten beiden Freiflächen am Elbufer zu erhalten, droht am Geld zu scheitern. Ein Grund dafür ist der Dissens über die genaue Position eines Wohnhauses, mit dem ihre Genossenschaft „Alternativen am Elbufer“ eines der beiden Grundstücke teilweise bebauen will. Es soll den 500.000 Euro teuren Kauf der Grundstücke finanzieren helfen, sodass noch 100.000 Euro bei Spendern einzusammeln wären. Unter anderem dem Fund Raising dient eine Informationsveranstaltung heute Abend ab 20 Uhr in der Roten Flora.
Die Genossenschaft, der die ehemals besetzten Häuser in der Hafenstraße gehören, wirbt mit dem Slogan „Grüne Freizeitflächen, freie Grünflächen, Elbblick für alle!“ Der begrünte Hang neben der Balduintreppe und das freie Grundstück neben der Volxküche böten „eine der wenigen Möglichkeiten, kommerzfrei die Seele baumeln zu lassen“. Der Hang neben der Balduintreppe sei „eine etablierte Spiel- und Freizeitfläche“ für Kinder die hier unter fachlicher Anleitung gärtnern könnten – „ein Stück Naturerleben in St. Pauli“.
Für das Grundstück neben der Volxküche interessiert sich ein Wohnprojekt, das unter das Dach der Alternativen am Elbufer ziehen würde. Die bisherigen Planungen hätten einen Neubau zur Bernhard-Nocht-Straße hin vorgesehen, während der Grundstücksteil zur Hafenstraße hin als besonnter Garten frei geblieben wäre, sagt Reiner Schendel vom Alternativen Sanierungsträger Stattbau. Diese Rechnung sei allerdings ohne Oberbaudirektor Jörn Walter gemacht worden: Diese wolle kein Loch in der Häuserfront der Hafenstraße sehen. Jetzt verhandeln beide Seiten zusammen mit den Planern des Bezirks Mitte über einen Kompromiss. Wegen der Verzögerung hofft die Genossenschaft, dass die GWG als Grundstückseigentümerin ihre Kaufoption verlängert. Gernot Knödler