NA SUPER: RELIGIONSSCHÜLER PROTESTIERTEN FÜR IHR RECHT AUF UNTERRICHT

Ob die anderen 98.500 gestern in der Eisdiele saßen? Zur Demo am „Tag der Hunderttausend“, mit dem die beiden christlichen Großkirchen gegen Finanzkürzungen beim Religionsunterricht protestierten, erschienen nur 1.500 Schüler, Lehrer und Eltern auf dem Steglitzer Hermann-Ehlers-Platz. Und hörten vom evangelischen Landesbischof Wolfgang Huber, dass „Religion oder Eisdiele“ eben „nicht die Alternative“ sei – womit der EKD-Ratspräsident die zusätzliche Forderung unterstrich, Religion oder Ethik auf jeden Fall als Wahlpflichtfächer zu erhalten. Huber und sein katholischer Amtskollege Georg Sterzinsky erklärten, es sei „alles andere als aufgeklärt, Religionsressentiments zu pflegen“ und mit dem „Mantel der Finanznot zu umhüllen“, ein Vorwurf, der sich an die gottlose Truppe vom Roten Rathaus richtete. Die finanziert im laufenden Jahr den von der evangelischen Kirche an staatlichen Schulen erteilten Unterricht mit 29 Millionen Euro; an das papsttreue Pendant fließen 6,6 Millionen. Weitere Aktionen am Tag der Hunderttausend waren „gläserner Unterricht“ sowie Andachten in Kirchen. TAZ FOTO: SCHILKE