Forscher will Spritkürzung für deutsche Autos

Klimaexperte Peter Hennicke verlangt: Bundesregierung muss Autobranche zwingen, Benzinverbrauch zu drosseln

BERLIN taz ■ Der Klimaexperte Peter Hennicke wirft der rot-grünen Bundesregierung eine verfehlte Energiepolitik vor: „Rot-Grün muss mehr darauf setzen, Energie einzusparen. Da liegt Deutschland gerade mal im Mittelfeld“, sagt Hennicke im taz-Interview. Der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie hält der Regierung vor, sich auf dem Erfolg des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auszuruhen.

Hennicke forderte: „Der Staat muss klare ökologische Vorgaben machen: Autoherstellern muss gesagt werden, wie viel ihre Limousinen verbrauchen dürfen.“ Er kritisierte „Alibi-Entwicklungen“ wie den Drei-Liter-Lupo von VW, der als Ladenhüter gilt.

Auch der scheidende Bundespräsident Johannes Rau rief gestern dazu auf, der Klimapolitik neuen Schwung zu verleihen, als er die „Woche der Umwelt“ in der Villa Hammerschmidt in Bonn eröffnete. Rau: „Sonst ist das Weltklima nicht mehr zu retten.“

Auf der Erneuerbare-Energien-Konferenz in Bonn erklärten gestern – wohl auch angesichts der hohen Ölpreise – mehrere Länder, die Ökoenergien ausbauen zu wollen. So will China ihren Anteil an der Stromversorgung bis 2020 verdoppeln. HG

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