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Archiv-Artikel

Kabul-Einsatz verlängert

Deutsche Soldaten bleiben bis mindestens 2004 in Afghanistan. Opposition gegen Ausweitung des Einsatzes

BERLIN dpa ■ Deutsche Soldaten sollen mindestens bis 2004 in Afghanistan bleiben. Die rund 2.400 Bundeswehr-Angehörigen kehren erst dann nach Deutschland zurück, wenn die UN das Mandat der Friedenstruppe Isaf beenden. Diese Planungen bestätigte das Verteidigungsministerium gestern in Berlin.

Die Union hat angesichts der wachsenden Spannungen in Afghanistan vor einer Ausweitung der Bundeswehr-Präsenz über Kabul hinaus gewarnt. CSU-Verteidigungspolitiker Christian Schmidt forderte eine internationale Konferenz über die Zukunft des Landes. „Ich befürchte, dass die Isaf-Mission in eine Sackgasse geraten ist“, sagte er.

Deutschland und die Niederlande führen seit Februar die Isaf-Truppe. Am 11. August soll das Kommando an die Nato übergehen werden. Insgesamt sind 5.500 Isaf-Soldaten aus mehr als 20 Nato-Staaten in Afghanistan. Verteidigungsminister Struck kündigte an, dass das Parlamentsmandat, das im Dezember ausläuft, um mindestens ein Jahr verlängert werden müsse. Der Einsatz der Isaf-Truppe könne aber nicht unendlich lange dauern: „Auch den afghanischen Freunden dürfen wir auf keinen Fall sagen, wir bleiben ewig hier. Das Hauptmotiv unserer Präsenz ist, einen Staat aufzubauen, der nicht Ausgangspunkt für Terroristen und Terrorismus ist.“ Eine Aufstockung der Friedenstruppe von derzeit 5.000 auf 20.000 bis 25.000 Soldaten, wie sie Pakistans Präsident Muscharraf gefordert hatte, nannte Struck „nicht realistisch“. Er betonte auch, dass erst im September die Entscheidung falle, ob das Mandat über Kabul hinaus ausgeweitet werde. Aus Strucks Umgebung hieß es, er favorisiere die Entsendung eines zivilen Wiederaufbau-Teams, das nur zum Schutz von Soldaten begleitet würde. Ob eine solche Aufgabe von Deutschland übernommen wird steht noch nicht fest.

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