Viel frischer Wind
: Keine Rechnung an die Enkel

Sie ist in der Tat so ziemlich das Beste am Norden: Die frische Brise vom Meer, die mehr als Geld wert ist. Die Windenergie ist inzwischen das mit Abstand erfolgreichste Beispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie zusammenpassen. Mehr noch: Sie ist der Beweis, dass das eine erst das andere möglich macht.

Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT

Das Geschäft mit der Windenergie boomt, und das Ende ist nicht abzusehen. Für manche sind die Rotoren zu einem einträglichen Nebenverdienst geworden, für etliche Tausend Menschen zum Hauptberuf, für nicht wenige Städte und Gemeinden zur fiskalischen Haupteinnahmequelle.

Der logische nächste Schritt ist der hinaus auf See. In der Offshore-Technik schlummert ungeahntes Potenzial – für die Rendite der Anleger, für die Jobs bei Herstellern und Zulieferern, für eine umweltfreundliche Energieversorgung. Der Wind – ebenso wie die Sonne, übrigens – schickt den Verbrauchern von heute keine Rechnung, die ihre Enkel teuer zu bezahlen hätten.

Umso tragischer ist der Konflikt mit denen, die ebenfalls Natur und Lebensgrundlagen bewahren wollen. Ob Rotoren vor der Küste Zugvögel oder Wale beeinträchtigen, ist noch nicht erwiesen. Die real existierenden Gefahrenquellen aber sind bekannt: Tanker und Atomreaktoren.

Der Einsatz für ökologische Vernunft, wenn er erfolgreich sein soll, erfordert in diesem Fall nicht nur die Zielbestimmung, sondern auch die Übereinkunft über den Gegner. Und beide sind deutlich zu erkennen.

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