: was macht eigentlich... … Christoph Stölzl?
Im Wechselgespräch sein
Seit gut eindreiviertel Jahren ist Christoph Stölzl, 59, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses. Da wäre es für den CDU-Mann mal wieder an der Zeit, zu wechseln. Zumindest gemessen an seinen vorherigen Engagements: Knapp vier Monate war er Feuilleton-Chef der Welt, 21 Monate anschließend Kultursenator. Vorbei längst die Zeiten, da es ihn zwölf Jahre als Direktor beim Deutschen Historischen Museum hielt. Auch beim Landesvorsitz der CDU als unbezahltem Nebenjob kandidierte er nach nur einem Jahr nicht mehr. Nach dieser Logik müsste ein neuer Posten her, zumal die Vizepräsidentschaft vergleichsweise schwach dotiert ist, pro Monat ein eineinhalbfaches Abgeordnetensalär bringt, rund 4.400 Euro. 8.000 bis 9.000 Euro hingegen könnte Stölzl in Köln verdienen: Dort ist die wiederbelebte Stelle des Generaldirektors der rund 80 städtischen Museen zu besetzen – mit ihm, wenn es nach Parteifreunden geht. „Wir als Kölner CDU können es uns sehr gut vorstellen, dass diese Aufgabe von Herrn Stölzl übernommen wird, wenn er denn will“, sagte der dortige Unionschef Richard Blömer der taz. Vorerst hat Stölzl zugesagt, bei der Neukonzeption der Kölner Museenlandschaft mitzuwirken. Der „elder statesman der Kulturpolitik“ – Stölzl über Stölzl – mochte nicht sagen, ob er den Chefposten ablehnen würde. Völlig verfrüht seien solche Überlegungen, sagte er der taz gestern aus seinem Ostseeurlaub, bevor er sich am Strand der Lektüre einer anderen Karriere widmete: Hillary Clintons „Gelebte Geschichte“. STA FOTO: ARCHIV