: Viel Ruß um Autogipfel
Schröder trifft Autokonzernspitzen. Grüne kritisieren, dass diese eine Förderung von Rußfiltern verhindern wollen
BERLIN ap/ dpa ■ Im Vorfeld des heutigen Treffens von Bundeskanzler Schröder (SPD) mit Spitzenmanagern der europäischen Autoindustrie haben die Grünen erneut eine steuerliche Förderung von Rußfiltern für Dieselautos gefordert. Sie sehen die von der Bundesregierung für 2005 geplante Förderung vor dem Hintergrund der schlechten Autokonjunktur gefährdet.
Teile der Autoindustrie widersetzen sich den Plänen für den Einbau von Rußfiltern. Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) wandte sich noch einmal dagegen. „Die Politik sollte keine Bauvorschriften, sondern Wirkvorschriften erlassen“, sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk der Automobilwoche.
Die Grünen bestehen auf die zügige Einführung der Rußfilter für Diesel-Pkw. Rußpartikel gelten als Krebs erregend. „Von der deutschen Ingenieurskunst sollte man mehr erwarten können als plumpe Blockade“, sagte Fraktionsvize Reinhard Loske der Berliner Zeitung. Ein entsprechendes Vorhaben der Koalition solle in den Bundestag eingebracht und umgesetzt werden.
Loske bezog sich auf einen Brief von Pischetsrieder an SPD-Chef Franz Müntefering, in dem eine Verschiebung der geplanten Förderung für Rußfilter gefordert worden war. Die Deutsche Umwelthilfe warf VW-Chef Pischetsrieder indes vor, beim Kanzler eine „Lex Volkswagen“ durchsetzen zu wollen. Neben VW-Chef Bernd Pischetsrieder nehmen Scania-Boss Leif Östling, Ford-Europa-Chef Louis Booth und ACEA-Generalsekretär Ivan Hodach an dem Treffen mit Schröder teil.