: Ungewollt kinderlos
betr.: „Fernsehserien, gruselig“ (Sex & Lügen-Kolumne), taz vom 8. 7. 03
Sie kritisieren richtig die fehlende Bandbreite innerhalb der dargestellten Gebärenden und Familientypen. Ich vermisse noch mehr: Was ist mit ungewollt Kinderlosen, wie leben sie ihren (Familien-)Alltag ohne Wunschkind/er?, weil Fehlgeburt, Totgeburt, Unfruchtbarkeit, fehlende Zeugungsfähigkeit, Lebensalter oder fehlendeR PartnerIN den Wunsch nach eigenem Kind oder Adoptivkind unmöglich machen?
Ungewollte Kinderlosigkeit ist für die Medien nur in Verbindung mit medizinischer Behandlung ein Thema, die die Erfüllung des Kinderwunsches dann doch noch möglich machen soll. Was fehlt, sind diejenigen, die kein Kind um jeden Preis wollen, weil sie z. B. schon eine intensive Leidens- und Kranken-(haus-)geschichte durch glücklose Schwangerschaften und Operationen erlebt haben. Als Tabu erlebe ich die Themen Fehlgeburt und Totgeburt. Mediengerecht sind nur die (gesunden) Babys und ihre strahlenden Eltern. HEIDE WELSLAU, Dörenhagen