: Wachwechsel beim Ring
Ex-LKA-Chef Wolfgang Sielaff wird Landesbeauftragter
Wachwechsel bei der Hamburger Filiale des Weissen Rings: Wolfgang Sielaff (62), vor zwei Jahren pensionierter Ex-Chef des Landeskriminalamtes, wird Landesbeauftragter der bundesweit tätigen Opferhilfe. Er löst damit Joachim Schöning ab, der das Ehrenamt nach vier Jahren abgibt.
Schnelle und unbürokratische Hilfe für Opfer von Gewaltverbrechen ist das Ziel des Weissen Rings, der in der Hansestadt von 2.760 Mitgliedern finanziell unterstützt wird. Sielaff wies darauf hin, dass in Hamburg die Gewaltkriminalität weiter zunimmt – entgegen aller regierungsamtlicher Erfolgsmeldungen, dass aus der Hauptstadt des Verbrechens jene der Verbrechensbekämpfung geworden sei. Allein im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Straftaten in diesem Bereich um 3, 7 Prozent erhöht. 29.361 Menschen seien in der Hansestadt Opfer von Gewalttaten und Sexualübergriffen geworden – 1.800 mehr als im Jahr zuvor.
Als Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Sielaff, Geschädigten zu helfen, ihre Ansprüche nach dem Opferentschädigungsgesetz durchzusetzen. Viele Betroffene wüssten gar nicht, dass sie Anspruch auf finanzielle Entschädigungen und Schmerzensgeld hätten. Oft würde zudem das für die Regelung der Ansprüche zuständige Versorgungsamt die Antragsteller bürokratisch ausbremsen.
Zum Schluss verriet Sielaff, der nach 40 Jahren Polizei-Dienst über gute Kontakte verfügt, ein Geheimnis: Die Polizeiführung plane, in absehbarer Zeit ein „Opferschutz-Kommissariat“ zu gründen, als Anlaufstelle für die von Gewaltverbrechen Betroffenen. mac