DNA-Test: nochmal

Suche nach Sexualstraftäter: Jetzt schreibt Bremerhavener Polizei jeden Verweigerer persönlich an

Bremerhaven dpa ■ Nach dem Scheitern eines DNA-Reihentests in Bremerhaven im Mai will sich die Polizei nun gezielt an die Männer wenden, die damals keine Speichelprobe abgegeben hatten. Die gut 1.000 Männer werden in den kommenden Tagen eine schriftliche Einladung erhalten, teilte ein Sprecher am Montag mit. Wer auch dann nicht komme, erhalte Besuch von Kripo-Beamten, die eine dritte Einladung persönlich überbringen.

Im ersten Anlauf waren nur rund 1.150 von 2200 Männern zur Abgabe einer Speichelprobe erschienen (taz berichtete). Die Auswertung der Proben habe begonnen. Ergebnisse lägen noch nicht vor. Mit Hilfe der DNA-Proben will die Polizei neun Sexualstraftaten an Frauen aufklären, die seit 1998 in Bremerhaven verübt worden sind, laut Polizei von demselben Täter.

Der Massentest ist die erste Ermittlungsaktion dieser Art im Land Bremen. Die Teilnahme bleibt nach Auskunft der Behörden freiwillig. Aus Sicht des Landesdatenschutzbeauftragten Sven Holst gibt es gegen dieses Vorgehen keine Einwände. „Das Verfahren ist mit uns abgesprochen“, sagte er am Montag.