: Haftstrafe für NS-Opfer-Betrüger
HILDESHEIM dpa ■ Im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Entschädigungszahlungen für NS-Opfer hat das Hildesheimer Landgericht einen ukrainischen Exabgeordneten zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Die Richter sahen es gestern als erwiesen an, dass Viktor Scherdizki 1995 als Direktor einer Bank rund zwei Millionen Euro veruntreut hat. Dadurch konnten Entschädigungszahlungen der Bundesregierung für ehemalige Zwangsarbeiter in der Ukraine nicht ausgezahlt werden. Ein Komplize Scherdizkis muss wegen Beihilfe für vier Jahre und drei Monate in Haft. Nach Überzeugung der Richter hatten die Angeklagten das Geld mit Hilfe eines fingierten Kreditvertrags abgezweigt. Das Geld war Teil einer Zahlung der Bundesregierung an den ukrainischen „Fonds für gegenseitige Verständigung und Versöhnung“.