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Verkauf verzögern

Entscheidung über „Tagesspiegel“-Verkauf vermutlich erst im Herbst. Beteiligte Verlage kritisieren sich gegenseitig

Die Entscheidung über die Neuordnung des Berliner Zeitungsmarkts zieht sich weiter in die Länge. Im Verfahren über einen möglichen Verkauf der Berliner Zeitung an den Holtzbrinck-Konzern gibt es nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums noch keinen Zeitplan für das weitere Vorgehen. Nach Informationen des Spiegels ist die Entscheidung frühestens im Herbst zu erwarten.

Der Holtzbrinck-Konzern will die Berliner Zeitung zusätzlich zum Tagesspiegel übernehmen, den er bereits besitzt. Das Bundeskartellamt hatte dies aus wettbewerbsrechtlichen Gründen abgelehnt. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat vor einer Entscheidung über eine mögliche Sondererlaubnis zur Auflage gemacht, dass Holtzbrinck die Unverkäuflichkeit des Tagesspiegels nachweisen kann. Interesse hat unter anderem der Bauer-Verlag. In einem Schreiben an Clement vermuten Holtzbrincks Anwälte hinter dem Angebot von Bauer ein „taktisches Manöver in Fremdinteresse“. Damit spielen die Anwälte offensichtlich auf den Springer-Verlag an, der ein Aneinanderrücken von Berliner Zeitung und Tagesspiegel aus Sorge um seine eigenen Berliner Zeitungen verhindern will. Im Gegenzug hielt Bauer nach Informationen des Spiegels Holtzbrinck vor, bislang überhaupt keine ernsthaften Verkaufsbemühungen unternommen zu haben. DPA

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