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Archiv-Artikel

G-8-Gipfel beginnt in USA

Streit um Nato-Rolle im Irak. USA für 50.000 Mann starke weltweite Interventionstruppe, zuerst in Afrika

SEA ISLAND rtr/dpa/taz ■ Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer und Russlands (G 8) haben gestern im US-amerikanischen Tagungsort Sea Island offiziell ihre Beratungen aufgenommen. Auf der Liste standen unter anderem die Weltwirtschaft, die Ölpreise, der Irak, der Nahe Osten, Afrika, die nukleare Proliferation und der Krieg gegen den Terror. „Sicherheit ist eine notwendige Voraussetzung für alle Reformen und für Fortschritte, die wir auf der ganzen Welt fördern wollen“, sagte ein ungenannter Vertreter der US-Regierung.

US-Präsident George Bush sagte nach einem Gespräch mit Tony Blair, er hoffe auf eine Ausweitung des weltweiten Nato-Engagements. Dabei geht es vor allem um den Irak. Mehrere Nato-Staaten seien bereits in Irak präsent und er hoffe, „dies ein bisschen auszuweiten“, sagte Bush. Deutschland und Frankreich lehnen das ab.

Für Überraschung zum Gipfelauftakt sorgten Ankündigungen aus der US-Regierung, eine internationale „Friedenstruppe“ von über 50.000 Mann für Militäreinsätze in der ganzen Welt aufstellen zu wollen. Die Initiative gehe auf Bitten afrikanischer Staaten zurück, hieß es. „Kern dieser Initiative wird eine Zusage der G 8 sein, über die nächsten fünf oder sechs Jahre eine gewisse Anzahl – hoffentlich über 50.000 – friedenssichernde Truppen auf der ganzen Welt auszubilden, beginnend in Afrika“, hieß es aus US-Regierungskreisen. Die Initiative fügt sich in bestehende Planungen für mehr internationale Militärinterventionen in Afrika ein.