VORMERKEN : Zehn Jahre Ultraschall. Zum Beispiel mit Georg Katzer
Natürlich kann man sich fragen, ob so ein offenes System wie die Neue Musik sich an Ländergrenzen entlang verorten lässt. Eine durchaus gute Frage. Im Jubiläumsjahr von Ultraschall – das Festival für neue Musik feiert sein Zehnjähriges – will man sich neben dem festivalüblichen Dies und Das doch besonders der deutschen Avantgarde-Szene widmen. Ganz insbesonders gilt die Aufmerksamkeit dabei jetzt, 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, dem musikalischen Erbe der DDR. Zum Beispiel Georg Katzer, einem der Pioniere elektronischer neuer Musik in der DDR, der sich auch schon seine Gedanken (auf seiner Webseite georgkatzer.de) über die DDR-Musik gemacht hat: „Seit den 70er Jahren genossen die Komponisten, sofern es sich nicht um Vokalmusik handelte, eine gewisse Narrenfreiheit dank der obrigkeitlichen Einsicht, dass Neue Musik keine gesellschaftlichen Umstürze auslöst… Die Neue Musik in der DDR in Person einiger Komponisten hat immer den Anschluss an die Neue Musik im Westen gesucht, allerdings nicht unkritisch…“ Vielleicht kann man das sogar hören. Werke von Georg Katzer finden sich mehrfach im Programm von Ultraschall, das heute startet, mit Konzerten an verschiedenen Orten bis zum 1. Februar. TM
Ultraschall – Festival für neue Musik (Programm www.dradio.de, www.kulturradio.de) 23. Januar bis 1. Februar, Festivalpass für 12 Konzerte 90, für 6 Konzerte 50 Euro. Ansonsten 7–18 Euro