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Archiv-Artikel

Friedensprozess im Kongo auf Eis

Von D.J.

BERLIN taz ■ Die Bildung einer Allparteienregierung in der Demokratischen Republik Kongo aus den bisherigen Kriegsparteien des Landes ist verschoben worden. Die Minister der bisherigen Regierung von Präsident Joseph Kabila wiesen ihre designierten Nachfolger aus den verschiedenen politischen Lagern zurück, als diese am Montag in der Hauptstadt Kinshasa gemäß dem Friedensplan ihre Ministerien übernehmen wollten. Als Grund nannte die Regierung die Blockade des Friedensprozesses durch Kongos größte Rebellenbewegung RCD. Sie will eigene Militärregionen mit eigenen Kommandanten im von ihr kontrollierten Ostkongo einrichten, statt sich an die Vereinbarungen über die Verschmelzung der verschiedenen Armeen zu halten. RCD-Vertreter waren am Montag nicht zur Amtsübergabe nach Kinshasa gekommen. Damit ist die Regierungsbildung vorerst geplatzt; unklar ist, ob das auch für den Rest des Friedensprozesses gilt. Vertreter der UN-Mission im Kongo reisten zu Beratungen nach Ruanda, Schutzmacht der RCD. D.J.