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Archiv-Artikel

US-Terrorbericht fehlerhaft

US-Außenminister Powell räumt Fehler ein. Zahl der Terroranschläge 2003 gestiegen und nicht gesunken

WASHINGTON afp ■ Der von der US-Regierung Ende April veröffentlichte Terrorismusbericht ist nach Angaben von US-Außenminister Colin Powell fehlerhaft. Die Zahl der Terroranschläge sei im vergangenen Jahr tatsächlich erheblich höher gewesen als in dem Bericht „Patterns of Global Terrorism“ angegeben, sagte Powell dem US-Fernsehsender ABC. Es habe sich nicht um einen absichtlichen Fehler gehandelt.

„Es gab keinen Versuch, in die Irre zu führen oder Angaben zu fälschen“, versicherte Powell. Zugleich kündigte er eine korrigierte Neufassung des Berichtes an. Verantwortlich für die falschen Angaben sei eine „neue Organisation mit neuen Mitarbeitern“, die nicht sorgfältig genug überwacht worden sei, fügte Powell hinzu. Sein Ministerium habe die zugrunde liegenden Daten nicht genau genug überprüft, um „Ungereimtheiten“ gegenüber den Angaben in den Vorjahren festzustellen. Es handele sich offenbar um „einen aufrichtigen administrativen Irrtum“. US-Außenamtssprecher Richard Boucher sagte, es habe „keinen Versuch der Manipulation oder der politischen Verzerrung“ gegeben. „Mehrere Fehler“ hätten zu „bedeutenden Auslassungen“ bei den Zahlen geführt. Offenbar sei beim Erstellen des Berichts nicht das gesamte Jahr 2003 berücksichtigt worden.

Der am 29. April veröffentlichte Bericht war fälschlicherweise zu dem Schluss gekommen, dass die Zahl der Anschläge weltweit seit 1969 nicht mehr so niedrig gewesen sei. Die Regierung hatte das als Erfolg der Antiterrorpolitik von US-Präsident George W. Bush dargestellt.