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Noch mehr Baustellen

Eltern kämpfen für Vorschulklassen. Heute GEW-Protest an der Alster. Senioren-Demo an der Mundsburg

Heute gibt es gleich zwei Protestaktionen gegen Bildungsabbau: Ab 16 Uhr will die GEW anlässlich der Haushaltsberatungen am Alsteranleger mit Pappfiguren die Einstellung von 1.000 fehlenden Lehrern anmahnen. Und bereits um 10.45 Uhr hält der Verein „Seniorenbildung Hamburg“ an der U-Bahn Mundsburg eine Protestkundgebung gegen seine Schließung ab.

Unterdessen formiert sich Elternprotest an einer ganz neuen Front. 20.000 Hamburger haben nach Angaben einer Alt-Osdorfer Elterninitiative bereits einen Appell der GEW „Für den Erhalt der Vorschulklassen“ unterzeichnet. Denn der im März veröffentlichte Bericht der Kita-Lenkungsgruppe stellt dieses kostenlose Bildungsangebot für Fünfjährige zur Disposition. Die Lenkungsgruppe empfahl, die 250 Vorschulklassen mit den Kindertagesstätten zu einem „einheitlichen vorschulischen Bildungssystem“ zu vereinen. Seither ist die Verunsicherung an den Vorschulen groß. Laut Sozialbehördensprecher Oliver Kleßmann gibt es hier aber „keinen neuen Planungsstand“.

„Vorschulen sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Kindergarten und Grundschule“, erklärt Mutter Elena Rudolph für die Elterninitiative, die allein an der Alt-Osdorfer Schule Goosacker 500 Unterschriften gesammelt hat: „Wir sehen, dass unsere Kinder in dem einen Jahr erhebliche Fortschritte machen.“ Insbesondere Migrantenkinder würden dort „sehr gut gefördert“, da die Lehrer dafür durch Fortbildung qualifiziert seien.

Ein Nachteil an Vorschulen ist, dass sie für berufstätige Eltern keine verlässliche Betreuung darstellen. Die Kita-Lenkungsgruppe hatte daher vorgeschlagen, entweder die Kitas in die Vorschule oder die Vorschule in die Kitas zu verlagern. In der Fachdebatte gibt es für beide Wege Argumente. KAIJA KUTTER

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