Wut und Enttäuschung

betr.: „Naturschutzstau an der Ems“, taz nord vom 17. 1. 2009

WWF und BUND handeln nach Brechts Motto: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ Opportunismus, Kompromisslosigkeit und Nachgiebigkeit stechen seit langem in diesen Organisationen hervor. Der WWF ist eine Stiftung, deren Geld vorwiegend direkt von der Industrie und der Wirtschaft kommt. Der BUND macht’s eleganter, er hat die Deutsche Umweltstiftung gegründet. Dort können Konzerne und Co. einzahlen und das Geld wird an die Verbände weiter gegeben. So was nennt man Geldwäsche. Nachdem das Land die Verbändeförderung eingestellt hat, kommen die Mittel für einzelne Projekte hauptsächlich aus dem staatlichen Bingo-Lotto. Jeder kann sich ausrechnen, nach welchen Kriterien diese Gelder verteilt werden. Ein offensives Engagement für Naturschutzbelange ist bei diesen finanziellen Abhängigkeiten sehr unwahrscheinlich.

WWF und BUND haben oft bewiesen, dass sich ihr Engagement in engen Grenzen hält. Mit dem Vorschlag, Ostfriesland mit einem Meyer-Kanal zu beglücken, haben sich die beiden Organisationen erneut disqualifiziert. Vielleicht sollten sie mal die drei berühmten Affen Nichts-Sehen, Nichts-Hören, Nichts-Sagen im Logo führen.

Kein Wunder, dass die Vertreter der regionalen Wirtschaft in Goldgräberstimmung sind, wäre doch mit einem Schlag der Widerstand von Seiten der Naturschützer vom Tisch und die Finanzierung gesichert. Die Zeche müssen Natur und Steuerzahler zahlen. Den Funktionären beim WWF und beim BUND ist das Schicksal der Landschaften und der Tiere egal. REINER SCHOPF, Jakobsdorf