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Archiv-Artikel

Teilabzug aus Kabul

Bundeswehr holt 800 Soldaten aus Afghanistan

BERLIN rtr ■ Die Bundeswehr will 800 Soldaten aus Afghanistan abziehen und damit ihr Kontingent an der internationalen Schutztruppe (Isaf) deutlich verkleinern. Bis Ende August solle die Kontingentstärke in der Hauptstadt Kabul von knapp 2.300 auf 1.500 Soldaten verringert werden, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Samstag.

Die Verkleinerung stehe im Zusammenhang mit der Übergabe der Brigade an Kanada und der Übergabe des Isaf-Hauptquartiers am 11. August an die Nato. Mit den Anschlägen auf deutsche Soldaten habe die Verringerung der Zahl nichts zu tun. Deutschland, das seit Februar gemeinsam mit den Niederlanden das Isaf-Kommando innehat, stellt derzeit das größte Kontingent innerhalb der 4.600 Mann starken multinationalen Truppe. Diese soll in Kabul und Umgebung für Sicherheit sorgen.

Anfang Juli hatte Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) erklärt, der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan soll um mindestens ein Jahr verlängert werden. Er ende erst, wenn die UNO das Isaf-Mandat beende. Eine Aufstockung der Truppen lehnte Struck ab. Im Juni waren in Kabul bei einem Anschlag vier Bundeswehrsoldaten getötet und 29 verletzt worden.