: US-Präsident Bush verliert an Boden
Umfrage: 47 Prozent wollen neuen Präsidenten. Niedrigste Sympathiewerte für Bush seit zwei Jahren. Zeitungen: Zielgerichtete Angriffe auf den Irak bereits Mitte 2002
WASHINGTON dpa/ afp ■ Die Popularität von US-Präsident George W. Bush sinkt. Bei einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Nachrichtensenders CNN und des Magazins Time erklärten nur noch 55 Prozent der Befragten ihre Unterstützung für den Präsidenten. Damit fiel seine Zustimmungsrate wieder auf das Niveau vor dem Irakkrieg. Nach einer am Samstag in Washington veröffentlichten Umfrage der Meinungsforscher Zogby International wünschen sich sogar 47 Prozent der US-Bürger einen neuen Präsidenten. Die Sympathiewerte Bush in dieser Umfrage sanken damit fast auf den niedrigsten Stand seit seinem Amtsantritt im Januar 2001.
Die Tageszeitung New York Times berichtete unterdessen, die USA habe bereits mehr als ein halbes Jahr vor Beginn des Irakkrieges mit gezielten Luftangriffen ihre Großoffensive vorbereitet. In der gestrigen Ausgabe hieß es, von Mitte 2002 bis Anfang des Jahres seien etwa 50 Angriffe auf irakische Stellungen geflogen worden. Als Rechtfertigung hätten Verletzungen der von den USA und Großbritannien ausgerufenen Flugverbotszonen gedient, zitiert die Zeitung US-General Michael Moseley. Jeder Angriff sei von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ausdrücklich genehmigt worden. Mehr als 30 Zivilisten seien bei den Angriffen ums Leben gekommen. Die US-Armee eröffnete erst am 20. März 2003 offiziell den Krieg gegen Irak.