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Archiv-Artikel

Neue Intervalle

Bewegung und Raum: Interdisziplinäre Mittsommer-Performance in der HAW

Von PS

Vielleicht haben sie ein bisschen an die sieben freien Künste gedacht – oder an den Goldenen Schnitt und an genreübergreifende Proportionsgesetze des Mittelalters und späterer Ären. Und wenn sie ihr Interesse auch sicher nicht, wie es die Menschen früherer Zeiten taten, religiös begründen würden – die perfekte Proportion der Kathedrale als ewig währende Form des Gottesdienstes –, legen doch auch sie ihr Hauptaugenmerk auf den Zusammenhang von Musik und Architektur, von Bewegung und Raum.

Im Musikunterricht der Erika-Klütz-Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik wurde die Idee eines interdisziplinären Projekts geboren, das die Kompositionsprinzipien von Tanz und Architektur verbinden sollte – und das zur heutigen Mittsommernacht, damit auch der quasi-sakrale Rahmen gegeben sei: Gemeinsam mit Architekturstudierenden der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) haben Tänzerinnen ein Projekt entwickelt, das – jenseits der Genregrenzen – Bewegung, Musik, Licht und Architektur zusammenführen und neue Raumempfindungen gebären soll.

Dabei wird es nicht allein um das Abtasten von Räumen gehen, sondern auch um die Einbeziehung des Publikums, welches Raum durch Bewegung neu definieren und in Besitz nehmen soll. Und wenn auch flüchtig, kann dies doch nachhaltig gehaltreich sein: Vielleicht wird diese abendliche Performance eine ganz neue Definition von „Intervall“ erlauben ... PS

„intervall_body_space_affect“: heute, Vorprogramm ab 21 Uhr, HAW, Fachbereich Architektur, Hebebrandstr. 1